Arbeitsergebnis - Florian Seiffert
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KAPITEL 6. DEN GLAUBEN FEIERN 56<br />
Diese Erneuerung müsse auf allen Ebenen (Gemeinde, Dekanat, Bistum) begonnen und - da<br />
wo es Ansätze gibt - unterstützt werden.<br />
Die gängige Praxis der Sakramentenspendung basiert - so viele Votanten - auf Hypothesen,<br />
Halbwahrheiten und Diskrepanzen, die der Würde und Intention der Sakramente und den<br />
betroffenen Menschen schaden. Viele Taufeltern, Kommunionkinder und Brautleute sind gehalten,<br />
etwas zu bekennen oder zu versprechen, was sie nicht überbliken oder ehrlicherweise<br />
nicht versprechen können. Eine Rechtfertigung dieser Praxis ist der Gedanke, daß die Erinnerung<br />
an ”ein schönes Fest” einer späteren Glaubensentfaltung dienlich sein kann.<br />
Die bisherige Praxis verführt zu Lebenslügen. Nicht wirklich vorbereitete Brautleute<br />
versprechen die ewige Treue. Ungläubige Eltern versprechen, ihre Kinder im Geist<br />
Jesu zu erziehen. Alle Gläubigen widersagen dem Satan, bekennen die Auferstehung<br />
des Fleisches, obwohl nach einer Umfrage nur 43% der katholischen Kirchgänger<br />
daran glaubt. Besser wären Formulierungen wie : ”wir wollen versuchen, ...”<br />
http://www.<strong>Seiffert</strong>.net/pasflit (G132-139-0)<br />
Man sollte nicht mit Traditionen brechen, nur weil Schwierigkeiten auftreten. Vielleicht<br />
bleibt zumindest die ”schöne Feier” im Gedächtnis, und führt in der Zukunft zu<br />
einer Entfaltung des Glaubens. (G146-242-0 und G146-243-0)<br />
Als Konsequenz aus der Lagebeschreibung wird vorgeschlagen: 1. das Diktat der Zahlen aufkündigen<br />
(Kinder jahrgangsweise zur Kommunion zu führen, alle Jugendliche eines Jahrgangs<br />
für die Firmung zu gewinnen), 2. eine grundlegende Veränderung der Sakramenten-<br />
Pastoral anstreben, nach der die Sakramente weniger punktuell (als einmaliges Geschehen),<br />
sondern mehr prozeßhaft (als Entfaltung eines Geschehens) verstanden werden. In vielen<br />
Voten werden neue Formen des Katechumenats gewünscht, längere Vorbereitungszeit, mehr<br />
Gespräche, intensiveres Eingehen auf die Situation der Betroffenen. Ausdrücklich schlagen<br />
viele Einsender für Tauf- und Ehevorbereitung kleine Gesprächskreise vor, wie sie bei der<br />
Hinführung zur Erstkommunion und zur Firmung vielerorts üblich sind.<br />
Es bedarf aus unserer Sicht einer Verabschiedung von der ”Sakramentalität der Zahlen”.<br />
(G142-188-0)<br />
Mit der Wegbegleitung von Paaren und Familien wird eine Veränderung in der Sakramentenpastoral<br />
gewünscht. (G171-283-0)<br />
Grundsätzlich erscheint es notwendig, Menschen, die um die Sakramentenspendung<br />
bitten, zu längeren katechumenalen Wegen einzuladen. Dies gilt sowohl für die Taufund<br />
Ehevorbereitung, aber auch für die Erstbeicht-, Erstkommunion- und Firmkatechesen.<br />
Die traditionellen, eher ”Religionsunterricht ähnlichen” Zugänge scheinen<br />
nicht mehr zu greifen. Die Zeit der Vorbereitung wird eher billigend in Kauf genommen<br />
und ”abgesessen” als als Möglichkeit des Wachsens im Glauben begriffen. (G162-<br />
269-0)<br />
Vielfach wird die häufigere Spendung der Sakramente im Gemeindegottesdienst gewünscht<br />
mit dem Ziel, den Gemeinschaftsbezug der Sakramente wieder mehr ins Bewußtsein aller<br />
Gläubigen zu bringen und sie als Gemeindefeste zu feiern. In mehreren Voten wird die Ausweitung<br />
der bisher an das Weihe- bzw. Priesteramt gebundenen Spende-Vollmacht auf Laien<br />
vorgeschlagen.<br />
Die Sakramente als Glaubens- und Lebensvollzüge der Gemeinde sollten entsprechend<br />
unter Beteiligung der gesamten Gemeinde gefeiert werden. Gerade die derzeitige<br />
Taufpraxis wurde diesbezüglich als unbefriedigend kritisiert. (G251-562-0)<br />
Eheassistenz sowie Tauf- und Beerdigungsvollmacht sind Angelegenheiten des ganzen<br />
Volkes Gottes und nicht nur der Weihepriester; Taufvollmacht sowie die Möglichkeit<br />
der Eheassistenz und der Beerdigung muß über den Kreis der Priester hinaus<br />
allen Getauften gegeben werden. (G313-709-0)<br />
Als weiterer Vorschlag zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation wird von einigen Votanten<br />
eine entschiedenere Haltung der Sakramentenspender und eine strengere Praxis der