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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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• Behandlungsverweigerung bei <strong>der</strong> letzten KrankheitsepisodeDie Frage nach <strong>der</strong> Behandlungsverweigerung wurde im Zusammenhang mit <strong>der</strong> letzten Krankheitsepisodeangesprochen. Bei dieser Gelegenheit erklären 14 % <strong>der</strong> betroffenen Personen, dass ihnen schon mal eineBehandlung verweigert worden ist 99. Diese Quote, die bei Männern und Frauen identisch ist, ist im Vergleichzwischen den Län<strong>der</strong>n, in denen die Umfrage durchgeführt wurde, signifikant unterschiedlich: In den Nie<strong>der</strong>landen,wo keine speziellen Einrichtungen für Personen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel existieren, ist diese Quote am höchsten (ein Drittel<strong>der</strong> Befragten), sowie im Vereinigten Königreich und in Schweden (ein Viertel <strong>der</strong> Befragten). In Spanien und in Belgienliegt sie bei etwa 15 %. In an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n ist sie niedriger o<strong>der</strong> gleich null. Die griechischen Teams weisen darauf hin,dass die Personen sogar die öffentlichen Einrichtungen nicht aufsuchen, da sie wissen, dass sie nicht aufgenommenwerden, was die niedrige Quote <strong>der</strong> Behandlungsverweigerung in Griechenland erklären würde.86- Quote <strong>der</strong> Behandlungsverweigerung bei <strong>der</strong> letzten Krankheitsepisode - nach Län<strong>der</strong>n dargestelltNL UK SE BE ES FR EL IT GesamtDie Behandlungsverweigerungen sind insbeson<strong>der</strong>e bei Symptomen o<strong>der</strong> Krankheiten häufig, die sich auf denkardiovaskulären Bereich und die Verdauung beziehen o<strong>der</strong> gynäkologisch sind. Es ist festzustellen, dass sie auch lei<strong>der</strong>bei Schwangerschaften keine Ausnahme sind (18 % <strong>der</strong> Frauen, die in Verbindung mit ihrer Schwangerschaftgesundheitliche Probleme hatten, wurde die Versorgung verweigert. Da die Fallzahl <strong>der</strong> Befragten hier niedrig ist, wirddieser Anteil <strong>von</strong> einer großen statistischen Unsicherheit überschattet). Noch schockieren<strong>der</strong> ist es, feststellen zu müssen,dass die Behandlungsverweigerungen nicht bevorzugt bei den harmlosesten Krankheiten o<strong>der</strong> Symptome vorkommen,son<strong>der</strong>n sogar dass das Gegenteil <strong>der</strong> Fall ist, und das nicht beim Organsystem, son<strong>der</strong>n bei den einzelnen Diagnosen: Jemehr das betroffene Organsystem mit Vitalfunktionen zusammenhängt (Kardiologie, Hämatologie…) o<strong>der</strong> jeschwerwiegen<strong>der</strong> die Diagnose ist, desto beträchtlicher ist die Quote <strong>der</strong> Behandlungsverweigerungen..99. Diese Quote, die sich auf die letzte Krankheitsepisode bezieht, ist <strong>der</strong> Anzahl <strong>von</strong> Personen anzunähern (8 %), die im Allgemeinen die Behandlungsverweigerung alsHin<strong>der</strong>nis zum Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong> Versorgung angeben (siehe weiter unten).Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 107

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