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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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93- Anteile <strong>der</strong> Personen, die auf Gesundheits<strong>versorgung</strong>en verzichtet haben – nach den Län<strong>der</strong>n dargestellt, indenen die Umfrage durchgeführt wurdeSE BE UK IT NL FR ES EL GesamtEs scheint ein kausaler Zusammenhang zu bestehen zwischen dem Umstand, auf Gesundheits<strong>versorgung</strong>en im Laufe<strong>der</strong> letzten zwölf Monate verzichtet zu haben und <strong>der</strong> Zusicherung einer Kostenübernahme für medizinische Leistungenzum Zeitpunkt <strong>der</strong> Umfrage. Die Personen <strong>ohne</strong> Zusicherung <strong>der</strong> Kostenübernahme haben dreimal häufiger aufGesundheits<strong>versorgung</strong>en verzichtet als diejenigen, bei denen die Kosten übernommen werden (OR = 3,07, IC95 %= [1,83 – 5,13]). Ein identischer Zusammenhang ist zu beobachten, wenn man den Versorgungsanspruch nicht mehrzum Zeitpunkt <strong>der</strong> Umfrage, son<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> letzten Krankheitsepisode berücksichtigt (OR = 3,00, IC95 % = [1,91 – 4,65]);was dieses Ergebnis bestätigt. Das Fehlen <strong>der</strong> Kostenübernahme erklärt einen Großteil <strong>der</strong> beobachteteninternationalen Unterschiede, jedoch nicht alle Unterschiede: Nach einer Anpassung an den individuellenVersorgungsanspruch ist zu beobachten, dass die in Spanien und in Frankreich befragten Personen vier Mal seltener aufGesundheits<strong>versorgung</strong>en verzichtet haben als die, die in Belgien o<strong>der</strong> im Vereinigten Königreich befragt wurden (dieUnterschiede sind jedoch nicht mehr signifikant, da die Anzahl niedriger wird).> „Ich war damals 16 Jahre alt und bin ganz allein aus Nigeria gekommen. Als ich in London ankam, habe ichAsyl beantragt. Sechs Monate später erhielt ich einen Brief <strong>der</strong> Regierung, <strong>der</strong> mir die Ablehnung mitteilte. Ichhabe dann dauernd den Ort gewechselt, bei Leuten, die ich kannte. Ich hatte während dieser ganzen Zeitkeine medizinische Betreuung. Wenn ich krank war und wenn ich ein bisschen Geld hatte, bin ich zu einemLaden an <strong>der</strong> Ecke gegangen, um Medikamente zu kaufen. Meistens jedoch hatte ich kein Geld, also bliebich zuhause. Ich habe die Zähne zusammengebissen und es ertragen. Kein Allgemeinarzt meldete mich an,da sie immer nach einem Pass fragten und ich keinen vorweisen kann. Wenn Sie in diesem Land keinen Passhaben, dann spricht man an<strong>der</strong>s mit Ihnen.“ T., Nigerianerin, 22 Jahre alt, lebt seit sechs Jahren im VereinigtenKönigreich.Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 115

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