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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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In <strong>der</strong> multivariaten Analyse ist das Risiko, sich auf keinerlei emotionale Unterstützung verlassen zu können, unter sonstgleichen Bedingungen hinsichtlich des Geschlechts, <strong>der</strong> Ehesituation, <strong>der</strong> elterlichen Situation, <strong>der</strong> Nationalität (nachGruppen des Herkunftslandes), des Zeitraums, <strong>der</strong> seit <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung im Aufnahmeland verstrichen ist und <strong>der</strong>Situation hinsichtlich <strong>der</strong> Unterkunft, wie folgt:• 2-mal häufiger bei Personen, die Kin<strong>der</strong> haben, jedoch nur mit einem <strong>von</strong> ihnen zusammenleben (imVergleich zu denjenigen, die Kin<strong>der</strong> haben und mit mindestens einem Teil <strong>von</strong> ihnen zusammenleben: OR =2,06, IC95 % = [1,10-3,84]) ;• 2-mal häufiger bei Personen, die aus Afrika südlich <strong>der</strong> Sahara stammen (OR = 2,01, IC95 % = [1,15-3,50]) alsbei Personen, die aus Mittel- o<strong>der</strong> Südamerika stammen;• 3-mal häufiger bei wohnungslosen Personen (OR = 3,46, IC95 % = [1,87-6,41]) o<strong>der</strong> bei Personen, die kurzo<strong>der</strong>mittelfristig in einer Unterkunft für Obdachlose sind (OR = 2,93, IC95 % = [1,69–5,04]) als bei solchen, dieeine beständige Unterkunft haben.• UnterkünfteIm Allgemeinen zeigen die in Europa durchgeführten Umfragen, dass die Situation <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>er hinsichtlich <strong>der</strong>Unterkunft allgemein schlechter ist als die <strong>der</strong> Staatsangehörigen des Landes – ob im Hinblick auf denBeschäftigungsstatus, des Komforts <strong>der</strong> Unterkunft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Überbelegung. Für die Einwan<strong>der</strong>er <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitelbesteht eine Vielzahl <strong>von</strong> Hin<strong>der</strong>nissen hinsichtlich des Zugangs zu einer <strong>menschen</strong>würdigen Unterkunft: <strong>zur</strong>egelmäßigen finanziellen Mitteln sowie hinsichtlich des Zugangs zu Dokumenten, die den Aufenthalt in demWohnsitzland o<strong>der</strong> das Einkommen offiziell bestätigen. Des weiteren sind sie konfrontiert mit Diskriminierung undmissbräuchlichen Praktiken <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> Vermieter, dem Nichtvorhandensein des Anspruchs auf eine Sozialwohnung,schwachen sozialen Netzwerken, Angst vor einer Anzeige bei <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>behörde etc. Die instabile Situation <strong>der</strong>Unterkunft kann mit einer notgedrungenen Überbelegung sowie mit <strong>menschen</strong>unwürdigen Wohnverhältnisseneinhergehen (mangelhafter Hygienezustand, Blei, Gefahren…). Dies sind Faktoren, die Gesundheitsrisiken bergen unddas Wohlbefinden <strong>der</strong> Bew<strong>ohne</strong>r beeinträchtigen können…Bei den befragten Personen erweist sich die Situation in Hinblick auf die Unterkunft als beson<strong>der</strong>s ungünstig. Wenigerals die Hälfte <strong>von</strong> ihnen (46 %) verfügt über eine beständige Unterkunft; 8 % sind obdachlos, 9 % sind in einerUnterkunft für Obdachlose (kurz- o<strong>der</strong> mittelfristig); 36 % w<strong>ohne</strong>n lediglich in einer unsicheren Unterkunft und bei 2 %ist es <strong>der</strong> Fall, dass sie hauptsächlich an ihrem Arbeitsplatz untergebracht sind. In den meisten Fällen (78 %), sind diebetroffenen Personen vorübergehend bei ihren Familienangehörigen o<strong>der</strong> bei Freunden untergebracht. Einigebew<strong>ohne</strong>n jedoch auch eine mietfreie Unterkunft (bei 14 % <strong>von</strong> ihnen <strong>der</strong> Fall) o<strong>der</strong> w<strong>ohne</strong>n auf besetztem Gebiet (6 %).2 % sind schließlich <strong>von</strong> einer Entscheidung über die Ausweisung o<strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> Beschlagnahmung ihrer Unterkunftbedroht.Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 63

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