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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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Von allen Befragten geben Afrikaner, Personen aus Lateinamerika und <strong>der</strong> Karibik und die Personen aus demMaghreb am häufigsten an, dass sie Opfer <strong>von</strong> Rassismus wurden. Europäer und Asiaten scheinen dem wenigerausgesetzt zu sein.89- Anteil <strong>der</strong> Personen, die angeben, dass sie im Laufe des vergangenen Jahres Opfer <strong>von</strong> Rassismus gewordenseien - entsprechend ihrer geografischen HerkunftAfrikaMittel- undEuropaMaghrebAn<strong>der</strong>e Asien Gesamtsüdlich <strong>der</strong> Sahara Südamerikaaußerhalb <strong>der</strong> EUAb und zuHäufig> „Ich fühle mich jeden Tag ausgeschlossen. Heute zum Beispiel, wie jeden Tag auf dem Markt, wollen sienicht, dass ich als erste bedient werde, weil ich schwarz bin. Dies passiert auch jeden Tag im Bus. Ich glaube,das ist so, weil sie denken, dass die Einwan<strong>der</strong>er, die hier sind, Schuld an <strong>der</strong> Krise sind.“ Frau, Nigerianerin, 24Jahre alt, lebt seit drei Jahren in Spanien in Palma de Mallorca.In einer multivariaten Analyse, in <strong>der</strong> gleichzeitig das Geschlecht, das Alter, die geografische Herkunft und die bisherigeAufenthaltsdauer im Land, in dem die Umfrage durchgeführt wurde, berücksichtigt wird, ist festzustellen, dass:• Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sind;• Personen im Alter <strong>von</strong> 25 bis 54 Jahren doppelt so häufig betroffen sind, wie die Jüngsten o<strong>der</strong> die Älteren;• Das Risiko, Opfer <strong>von</strong> Rassismus zu werden, mit <strong>der</strong> Aufenthaltsdauer in Form einer „U-Kurve“zusammenhängt: Im Laufe des ersten Aufenthaltsjahres ist sie am höchsten, zwischen einem und zwei Jahrenam niedrigsten und steigt dann wie<strong>der</strong> gleichmäßig, um nach sechs Jahren erneut am höchsten zu sein. Dieskönnte sich durch das Zusammenwirken zweier Phänomene erklären, die eine entgegengesetzte Entwicklungbeschreiben: Eine abnehmende Frequenz jener Vorkommnisse, in denen die betreffende Person mitrassistischen Personen konfrontiert ist und/o<strong>der</strong> feindselige Äußerungen hervorruft mit dem Fortschreiten <strong>der</strong>Aufenthaltsdauer (durch das Erlernen <strong>von</strong> Vermeidungsstrategien und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einbeziehung kulturellerNormen des Aufnahmelandes) und eine Empfänglichkeit für rassistische Äußerungen (und somit die Tatsache,sich als Opfer <strong>von</strong> Rassismus zu sehen), die mit <strong>der</strong> weiterem Andauern des Aufenthaltes im Aufnahmelandsteigt;• Das Risiko ist bei Menschen aus Afrika südlich <strong>der</strong> Sahara doppelt hoch (OR = 1,88, IC95 % = [1,22-2,90]) undist bei Maghrebiner gleich hoch (OR = 1,40, auch wenn <strong>der</strong> Unterschied nicht signifikant ist: IC95 % = [0.84-2.34]). Dagegen ist das Risiko bei Lateinamerikanern halb so hoch (OR = 0,51, IC95 % = [0,28-0,91]).Der Anteil jener, die Opfer <strong>von</strong> Rassismus geworden sind, ist im Vergleich zwischen den Län<strong>der</strong>n, in denen die Umfragestattgefunden hat, signifikant verschieden. In Frankreich ist er am niedrigsten. Die hohen Anteile, die in Spanien,Griechenland und in Italien beobachtet wurden, können zweifelsfrei mit <strong>der</strong> Tatsache in Zusammenhang gebrachtwerden, dass es sich um drei junge Einwan<strong>der</strong>ungslän<strong>der</strong> handelt (zehn Jahre Migration). Überdies scheint es, dass dieFrage in Spanien <strong>von</strong> den Interviewern hinsichtlich <strong>der</strong> Diskriminierungen ausgeweitet worden ist, anstatt nur denRassismus zu dokumentieren.Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 111

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