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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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Die Herausgabe des neuen European Observatory on access to healthcare <strong>von</strong> Médecins du monde ist zunächst einfantastisches kollektives Erlebnis.Etwa vierzig Personen, die hauptsächlich vor Ort arbeiten, haben sich zusammengetan, um mit zwei Forschernzusammenzuarbeiten, die für ihre Arbeiten bekannt sind und sich seit 2007 engagieren. Zusammen haben sie ihreErfahrung mit Untersuchungen eingesetzt, Umfrageinstrumente entwickelt und herausgefiltert, was unbedingtdokumentiert werden muss. Dann haben sie die erste Auswertung mit <strong>der</strong> Realität <strong>der</strong> Regionen, in denen die Umfragedurchgeführt wurde, verglichen, um ihre Analyse für den Bericht zu verbessern.Ohne akademisches Wissen, <strong>ohne</strong> Ideologie, <strong>ohne</strong> Vorurteile, <strong>ohne</strong> Anmaßungen. Der European Observatory on accessto healthcare <strong>von</strong> Médecins du Monde basiert auf den Erfahrungen, die bei <strong>der</strong> täglichen Arbeit in den Projekten <strong>der</strong> 11Vereine in Europa gesammelt werden, und auf den einzelnen und kollektiven Revolten <strong>der</strong> Teams gegen denLeidensdruck <strong>der</strong>er, denen man die Berechtigung, menschliche Wesen zu sein, entziehen will, indem man behauptet, sieseien illegal.Aufbauend auf den Ergebnissen <strong>der</strong> ersten Umfrage ist dieser zweite Bericht erneut den Personen <strong>ohne</strong>Aufenthaltsgenehmigung gewidmet, die in unsicheren Lebensverhältnissen leben. Sie beleuchtet eine Reihe <strong>von</strong>Hin<strong>der</strong>nissen hinsichtlich des Schutzes ihrer Gesundheit, mit denen die in den verschiedenen Programmen angetroffenMenschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel konfrontiert sind.Hinsichtlich <strong>der</strong> Determinanten und Risikofaktoren für Gesundheit stehen die Zeichen auf Rot: Unterkunft, Arbeit,Isolation, Gewalt, Armut, Informationsdefizit. Die Lebensbedingungen in Europa <strong>der</strong> Personen <strong>ohne</strong>Aufenthaltsgenehmigung sind krankheitserregend, auch wenn ihr vorheriger Weg ebenfalls wesentliche, nicht zuvernachlässigende Gefahren für die Gesundheit dargestellt hat (Entbehrungen, bewaffnete Konflikte, physische undpsychische Gewalt, Gefahren während <strong>der</strong> Migration…). Unsere Zahlen und die Erfahrungsberichte zeigen es ganzdeutlich: Die angetroffenen Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel sind keine Kranken, die nach Europa kommen, um sichbehandeln zu lassen; es sind im Allgemeinen junge Menschen, die nach Europa kommen, um sich hier eine Zukunftaufzubauen und es sind <strong>der</strong> Empfang und die Lebensbedingungen, die wir ihnen bereiten, an denen sie erkranken!Bei einer so kleinen Bevölkerungsgruppe (die höchsten Schätzungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> weisen Zahlen <strong>von</strong> 1,5 % ihrerBevölkerung auf), könnte man <strong>von</strong> den Län<strong>der</strong>n öffentliche Gesundheitsschutzmaßnahmen erwarten, die kohärentersind und Gesundheitssysteme, die offener und leistungsfähiger sind, um diese Personen, die so viel Missachtungerfahren haben, zu unterstützen.Ganz im Gegenteil stellen wir jedoch heute eine Vielzahl <strong>von</strong> Hin<strong>der</strong>nissen beim Zugang <strong>zur</strong> präventiven und kurativenGesundheits<strong>versorgung</strong> fest. Die Personen <strong>ohne</strong> Aufenthaltsgenehmigung, denen die Teams <strong>von</strong> Médecins du Mondebegegnen, haben nur selten einen ungehin<strong>der</strong>ten Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong> Versorgung. Haben sie ihn, dann häufignur bei schweren Pathologien und nachdem sie bereits lange gezögert haben, bevor sie zu einer Sprechstundegegangen sind. Etwa <strong>der</strong> Hälfte <strong>von</strong> ihnen kommt außerdem keine ausreichende medizinische Betreuung zu.Spezifischere Studien über die gesundheitlichen Folgen, wenn diese chronischen Pathologien nicht betreut werden,wären für die Zukunft nützlich.136Bericht des European Observatory – Médecins du Monde

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