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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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IN DEUTSCHLAND (DE)Die Umfrage wurde bei open.med durchgeführt, <strong>der</strong> Aufnahme- Behandlungs- und Beratungseinrichtung <strong>von</strong> Ärzte <strong>der</strong>Welt für Personen <strong>ohne</strong> Krankenversicherung in München. Es wurden 24 Personen befragt (was 80 % <strong>der</strong> 30 Menschen<strong>ohne</strong> Aufenthaltsgenehmigung repräsentiert, die während des Umfragezeitraums in <strong>der</strong> Einrichtung aufgenommenwurden).Ärzte <strong>der</strong> Welt arbeitet mit einer an<strong>der</strong>en Beratungsstelle namens „Café 104“ zusammen, <strong>der</strong> sich auf die Rechte <strong>von</strong>Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel spezialisiert hat, um Personen, die Schwierigkeiten beim Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong>Versorgung (Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel, Personen <strong>ohne</strong> Krankenversicherung) haben, einen Zugang <strong>zur</strong><strong>medizinischen</strong> Grund<strong>versorgung</strong> zu gewährleisten. Ein Team aus ehrenamtlich tätigen Ärzten empfängt die Patientenund leistet Erste Hilfe. Bei Zahnproblemen o<strong>der</strong> Problemen, die mit einer Schwangerschaft verbunden sind, werden diePatienten an ein Partnernetzwerk aus Anbietern <strong>von</strong> <strong>medizinischen</strong> Leistungen weitergeleitet. Bei Bedarf werden denHilfesuchenden eine psychosoziale sowie eine juristische Beratung angeboten.Der Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong> Versorgung in DeutschlandDie Krankenversicherung ist in Deutschland seit <strong>der</strong> jüngsten Gesundheitsreform für alle Pflicht. Das System beruht aufdem Subsidiaritäts- und Solidaritätsprinzip und die Beiträge richten sich nach dem Einkommen. Dies gilt nicht fürSelbstständige und Studenten über 30 Jahre o<strong>der</strong> Studenten, die mehr als vierzehn Semester auf <strong>der</strong> Universitätverbracht haben: Sie müssen sich in einer privaten Krankenversicherung versichern lassen. In diesem Fall hängen dieBeiträge nicht vom Einkommen ab, son<strong>der</strong>n vom Gesundheitszustand <strong>der</strong> Person. Das System sieht außerdem dieZahlung einer Gebühr <strong>von</strong> 10 Euro pro Quartal für jede Beratung bei einem Allgemeinarzt, einem Facharzt o<strong>der</strong> einemZahnarzt vor, 10 Euro pro Tag in einem Krankenhaus und einen Beitrag <strong>von</strong> 10 % des Preises für Medikamente (maximal10 Euro pro Verschreibung). Jede Person, die sich in Deutschland aufhält o<strong>der</strong> dort wohnhaft ist, muss durch eineKrankenversicherung abgesichert sein, um medizinische Leistungen zu erhalten. Personen <strong>ohne</strong> finanzielle Mittelkönnen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Selbstbeteiligung befreit werden.Auch wenn die gesetzlichen Bestimmungen bundesweit gültig sind, existieren verschiedene Auslegungen undAnwendungen des Gesetzes auf Ebene <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>, ja sogar auf Ebene <strong>der</strong> Gemeinden.AsylbewerberIn Deutschland haben Asylbewerber nicht den gleichen Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong> Versorgung wie Staatsangehörige.Sie erhalten lediglich nach achtundvierzig Monaten auf deutschem Gebiet die gleichen Rechte. Während diesesZeitraums haben sie im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes lediglich Anspruch auf eine Notfall<strong>versorgung</strong>(einschließlich Zahnbehandlungen), auf Schwangerenfürsorge, auf Pflichtimpfungen, auf ärztlicheVorsorgeuntersuchungen und in bestimmten Fällen auf Zahnprothesen. Einige Pflegepersonen machen diesenUnterschied zwischen Leistungsansprüchen und damit verbundenen Versorgungseinschränkungen nicht, da dies quasiunmöglich ist und ethischen Prinzipien unterliegt.Die Kin<strong>der</strong> <strong>von</strong> Asylbewerbern unterstehen demselben System wie die Erwachsenen. Das Gesetz sieht jedoch vor, dassdie Kin<strong>der</strong> weitere medizinische Leistungen erhalten können, die ihren speziellen Bedürfnissen entsprechen.Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 37

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