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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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Die Kin<strong>der</strong> <strong>von</strong> Eltern <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel, die nicht Asylbewerber waren, haben denselben Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong>Versorgung wie die Erwachsenen. Sie müssen für die gesamten Kosten <strong>der</strong> erhaltenen <strong>medizinischen</strong> Leistungen selbstaufkommen. Auch hier setzt sich ein Teil <strong>der</strong> im Gesundheitswesen tätigen Personen aus humanitären Gründen undzugunsten <strong>der</strong> Gesundheit <strong>der</strong> Allgemeinbevölkerung darüber hinweg.Schutz <strong>von</strong> schwer erkrankten Auslän<strong>der</strong>n (<strong>ohne</strong> tatsächlichen Zugang zu medizinischer Versorgung imHerkunftsland)Im schwedischen Auslän<strong>der</strong>gesetz (Aliens Act 716/05) ist vorgeschrieben, dass einem Auslän<strong>der</strong> nach einerGesamtauswertung seiner Situation eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt werden kann. Wird festgestellt, dass dieUmstände beson<strong>der</strong>s beschwerlich sind (insbeson<strong>der</strong>e unter Berücksichtigung seines gesundheitlichen Zustandes), soller die Genehmigung erhalten, in Schweden zu bleiben.Das Auslän<strong>der</strong>gesetz legt fest, dass, wenn ein Abschiebungsurteil o<strong>der</strong> eine Einreiseverweigerung „endgültig undunanfechtbar“ ist, die schwedische Einwan<strong>der</strong>ungsbehörde diese nicht durchführen kann, wenn sie durch medizinischeGründe o<strong>der</strong> durch an<strong>der</strong>e beson<strong>der</strong>e Gründe unausführbar werden. Die Dauer <strong>der</strong> bewilligtenAufenthaltsgenehmigung hängt vom dauerhaften o<strong>der</strong> vorübergehenden Charakter <strong>der</strong> Gründe ab, die diesrechtfertigen.In <strong>der</strong> Praxis ist es sehr schwierig, eine Aufenthaltsgenehmigung aus <strong>medizinischen</strong> Gründen zu erhalten, es gelingt denVerbänden jedoch mitunter, die Ausweisung zu verhin<strong>der</strong>n.IN ITALIEN (IT)Es wurden 99 Personen an drei verschiedenen Orten in Mailand befragt:• ein mobiler Dienst für wohnungslose Menschen, die häufig keinen Aufenthaltstitel haben (43 Personen)• eine Einrichtung, die sich auf die Betreuung <strong>von</strong> Drogenabhängigen spezialisiert (33 Personen)• ein Notunterkunft für Obdachlose, die abends geöffnet ist (23 Personen)Diese drei Programme werden <strong>von</strong> Partnerverbänden geleitet. Ein Allgemeinärztin <strong>von</strong> Médecins du Monde hat diegesamte Umfrage in diesen Einrichtungen durchgeführt.Der Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong> Versorgung in ItalienDas italienische nationale Gesundheitssystem basiert auf einem Prinzip <strong>der</strong> Universalität und Solidarität, das imWesentlichen durch Steuern finanziert wird. Die italienische Verfassung gewährleistet das Recht auf Gesundheit und aufden kostenlosen Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong> Versorgung für Bedürftige.Die Zuständigkeiten des Gesundheitswesens sind zwischen <strong>der</strong> Regierung, den 20 Regionen und den lokalenGesundheitsämtern (ASL) aufgeteilt, die für die Organisation und die Erteilung <strong>der</strong> <strong>medizinischen</strong> Leistungen imjeweiligen Gebiet verantwortlich sind.Der Basiskatalog für Leistungen, <strong>von</strong> denen ein großer Teil kostenlos zugänglich ist, wird allen Personen gewährt,vorausgesetzt, sie sind über die lokalen Gesundheitsämter im nationalen Gesundheitssystem angemeldet und besitzeneine Gesundheitskarte. Ein Teil geht zulasten <strong>der</strong> Patienten, z. B. fachärztliche Konsultationen (16 Euro) undKrankenhausaufenthalte (45 Euro), es sei denn, sie können einen Bedürftigkeitsnachweis vorlegen.Asylbewerber und <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> haben die gleichen Rechte wie Staatsangehörige.Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 33

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