11.07.2015 Aufrufe

der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Entscheidung, ob eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt wird, fällt die Verwaltungsbehörde nach dem Gutachten deszuständigen Amtsarztes des öffentlichen Gesundheitswesens hinsichtlich des Aufenthaltsortes <strong>der</strong> betreffenden Person.Der erkrankte Auslän<strong>der</strong> benötigt einen vollständigen Bericht über seinen Gesundheitszustand, <strong>der</strong> <strong>von</strong> einemKrankenhausarzt o<strong>der</strong> <strong>von</strong> einem zugelassenen Arzt verfasst sein muss. Außerdem sind sämtliche Auskünfte bezüglichdes Nicht-Zugangs zu Behandlungen in seinem Herkunftsland hilfreich.Das Ministerium für Immigration, Integration, nationale Identität und solidarische Entwicklung hat auf seiner Intranet-Plattform für Präfekte und Amtsärzte des öffentlichen Gesundheitswesens (auf <strong>der</strong> Intranetseite desGesundheitsministeriums) Informationsblätter hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>medizinischen</strong> Behandlung in 28 Län<strong>der</strong>n online gestellt,die häufig Fehler enthalten und unvollständig o<strong>der</strong> sogar einseitig sind.Die zwei Hauptprobleme sind folgende:• Die Verletzung <strong>der</strong> ärztlichen Schweigepflicht: Die Präfekten verlangen <strong>von</strong> Ärzten, ihnen die Art <strong>der</strong>notwendigen Behandlung zu nennen, um anhand <strong>der</strong> Informationsblätter zu überprüfen, ob <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>abgeschoben werden kann o<strong>der</strong> nicht;• Der tatsächliche Zugang <strong>zur</strong> Behandlung, <strong>der</strong> im Zusammenhang mit diesem neuen System nichtberücksichtigt wird: Die Informationsblätter weisen je nach Land lediglich auf das Vorhandensein <strong>der</strong>Behandlungen hin (auch wenn beispielsweise eine Behandlung für eine konkrete Krankheit nur in einemeinzigen Krankenhaus o<strong>der</strong> einer Privatklinik existiert und auch nur denen vorbehalten ist, die sie amdringendsten benötigen).Durch dieses Gesetz, das seit 1998 schwer erkrankte Auslän<strong>der</strong> schützt, konnten zahlreiche Leben gerettet werden. Esgilt weiterhin als ein Vorbild auf europäischem Ebene, nachdem nachgewiesen werden konnte, dass es in Verbindungmit diesem Gesetzes keinen „pull factor“ <strong>von</strong> erkrankten Auslän<strong>der</strong>n in Frankreich gab: Tatsächlich ist die gleichmäßigeZunahme <strong>der</strong> bewilligten Aufenthaltsgenehmigungen darin begründet, dass es sich um chronische Krankheiten handeltund dass die Aufenthaltsgenehmigungen somit Jahr für Jahr erneuert werden.IN GRIECHENLAND (EL)Die Umfrage bezog sich auf 118 Personen, die 2 Polikliniken <strong>von</strong> Médecins du Monde aufsuchten:• 68 Befragte in Thessaloniki• 50 Befragte in AthenBei den Menschen, die nicht an <strong>der</strong> Umfrage teilgenommen haben, handelt es sich hauptsächlich um Personen, dieaufgrund <strong>von</strong> Sprachschwierigkeiten nicht befragt werden konnten.In den Polikliniken, leisten die Teams, die aus Ärzten, Krankenpflegerinnen, ehrenamtlichen Mitarbeiter und Psychologenbestehen, medizinische Hilfe und bieten je<strong>der</strong> Person, die keinen Zugang zum regulären Gesundheitssystem hat - alsoPersonen <strong>ohne</strong> finanzielle Mittel, <strong>ohne</strong> Krankenversicherung, <strong>ohne</strong> Wohnung, Roma-Migranten, Asylbewerbern,Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel etc. - soziale Unterstützung.Der Zugang <strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong> Versorgung in GriechenlandDas griechische Gesundheitssystem wurde 1983 begründet. Sämtliche Beschäftigte sind über eine gesetzlicheKrankenversicherung abgesichert. Das Gesundheitswesen ist in drei Gruppen unterteilt: Einrichtungen fürErstbehandlungen, Bezirkskrankenhäuser und Regionalkrankenhäuser. Die Finanzierung für medizinische Leistungenerfolgt über Beträge und Subventionen des Staates.Der Zugang zu ärztlichen Beratungen ist im staatlichen Gesundheitssystem kostenlos. Dagegen gehen 25 % <strong>der</strong> Kostenfür Medikamente jedoch zulasten des Patienten.Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!