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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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46- Häufigkeit <strong>der</strong> Nachtarbeit - nach Geschlechtern <strong>der</strong> Personen dargestellt, die einer Beschäftigungnachgehen (in %)Männer Frauen GesamtFast täglichMehrmals in <strong>der</strong> WocheMehrmals im Monat> Sie hat harte Arbeitserfahrungen hinter sich. Sie hat häufig zwölf bis vierzehn Stunden pro Tag gearbeitet undam Ende musste sie kämpfen, um die versprochene Summe zu erhalten (zum Beispiel 150 Euro im Monat).Dies passierte ihr mehrere Male: Die Leute setzten sie unter Druck, indem sie ihr drohten, sie bei den Behördenzu melden, wenn sie nicht akzeptieren würde. Zurzeit arbeitet sie bei mehreren Privatpersonen alsReinigungskraft, putzt Fenster und übernimmt Gartenarbeit. . L., Ukrainerin, 58 Jahre, lebt seit acht Jahren inDeutschland.Ein weiteres Indiz für die schweren Arbeitsbedingungen: 8 % <strong>der</strong> Befragten haben seit ihrer Ankunft imAufnahmeland einen Arbeitsunfall erlitten. Selbstverständlich hängt diese Häufigkeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> Aufenthaltsdauer desBetroffenen in dem Land ab, in dem die Umfrage durchgeführt wurde 50 (im Durchschnitt sieben Jahre bei denen, dieangeben, bereits eine Arbeitsunfall erlitten zu haben und viereinhalb Jahre bei den an<strong>der</strong>en, p = 0,002). Nach einerAnpassung an die Aufenthaltsdauer besteht bei <strong>der</strong> Häufigkeit in Bezug auf das Geschlecht o<strong>der</strong> das Alter <strong>der</strong> befragtenPersonen kein Unterschied. Die Häufigkeit (brutto) <strong>von</strong> Arbeitsunfällen ist in <strong>der</strong> folgenden Tabelle angegeben. ImGrunde genommen lässt sich nach einer Anpassung an die Aufenthaltsdauer kein bedeuten<strong>der</strong> Unterschied mehrzwischen den Län<strong>der</strong>n feststellen, in denen die Umfrage durchgeführt wurde (aufgrund <strong>der</strong> geringen Anzahl <strong>der</strong>Stichproben). Jedoch scheint das Risiko, einen Arbeitsunfall zu erleiden, in Spanien und in den Nie<strong>der</strong>landen höherzu sein, während es in Frankreich am niedrigsten ist.47- Anteil <strong>der</strong> Personen, die seit ihrer Ankunft im Land, in dem die Umfrage durchgeführt wurde, einenArbeitsunfall erlitten haben (in %)NL ES EL BE FR Gesamtstichprobe16,5 12,7 9,4 6,3 2,5 8> Er hatte einen ersten Arbeitsunfall mit einem gebrochenen Finger in Italien, bevor er hierher kam. Dann ist er<strong>von</strong> einem Baugerüst gefallen und musste genäht werden. Marokkaner, 30 Jahre alt, lebt in <strong>der</strong> Schweiz.> J. hatte einen Arbeitsunfall und brach sich den Fuß. Ein Freund brachte ihn zu einem spanischen Arzt, <strong>der</strong> ihmsagte, dass er sofort operiert werden müsse. Sie versuchten es bei mehreren Krankenhäusern, wo man <strong>von</strong> ihmverlangte, bei <strong>der</strong> Unfallaufnahme zu zahlen, da er keine Krankenversicherung hat. Da er sieht, wie J. leidet,leiht ihm sein Freund schließlich seine Versichertenkarte und J. wird in einer Klinik aufgenommen, wo er amnächsten Tag operiert werden soll. J. verlässt die Klinik in <strong>der</strong> Nacht vor <strong>der</strong> Operation, da er Angst hat,verhaftet zu werden und seinem Freund zu schaden. J., Nicaraguaner, 53 Jahre alt, lebt in Deutschland.50. Was jeglichen Vergleich mit dem Anteil <strong>der</strong> Personen aus <strong>der</strong> Allgemeinbevölkerung verhin<strong>der</strong>t, die einen Arbeitsunfall erlitten haben.72Bericht des European Observatory – Médecins du Monde

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