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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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• Dagegen gibt es sicherlich Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel, die in leicht besseren Lebensbedingungen leben,als die hier befragten Personen, und die sich an an<strong>der</strong>en Einrichtungen wenden. Es kein besteht Zweifel darin,dass die wachsende Ablehnung dieser Personen, die durch die Einwan<strong>der</strong>ungspolitik im Verborgenenstattfindet, (und die sich überall in Europa intensiviert), die Mehrheit daran hin<strong>der</strong>t, ein <strong>menschen</strong>würdigesLeben zu führen. Es kann allerdings auch sein, dass es einige einfach nicht nötig haben (insbeson<strong>der</strong>e dank desEinsatzes <strong>von</strong> Freunden o<strong>der</strong> <strong>von</strong> Familienangehörigen), sich an solche Programme wie die <strong>von</strong> Médecins duMonde zu wenden. Selbstverständlich kann es auch vorkommen, dass Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel dieseProgramme nicht aufsuchen, da sie keinerlei gesundheitliche Probleme haben o<strong>der</strong> weil sie es nicht alsnotwendig empfinden (was jedoch nicht dasselbe ist;);• Die <strong>medizinischen</strong> Einrichtungen und Programme, die in den 11 Län<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Umfrage teilgenommenhaben, bilden we<strong>der</strong> eine repräsentative noch eine vollständige Stichprobe aller <strong>medizinischen</strong> Einrichtungen,an die sich Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel in jedem Land und Gebiet (Stadt o<strong>der</strong> Region) wenden können, ummedizinische Versorgungen zu erhalten. Notaufnahmen, öffentliche medizinische Einrichtungen,Allgemeinärzte, weitere Nichtregierungsorganisationen o<strong>der</strong> karitative Einrichtungen sind lauter Anlaufstellen,die solche Personen, in unterschiedlicher Häufigkeit und in unterschiedlicher Form, empfangen 17;• In jedem <strong>der</strong> 11 Län<strong>der</strong>, in denen die Umfrage durchgeführt wurde, variiert die Anzahl <strong>der</strong> „Gebiete“ (die Orte,Einrichtungen o<strong>der</strong> mobilen Dienste), in denen sie durchgeführt wurde stark. In einigen Län<strong>der</strong>n wurde sie nurin einer einzige Stadt durchgeführt; in an<strong>der</strong>en hingegen in zahlreichen Regionen gleichzeitig. In dendezentralisierten Län<strong>der</strong>n (insbeson<strong>der</strong>e in Deutschland, im Vereinigten Königreich und in Spanien) muss dieseEinschränkung berücksichtigt werden. Für den Fall, dass die Gesetzgebung und die Organisation <strong>der</strong><strong>medizinischen</strong> Versorgung für Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel <strong>von</strong> einer Region <strong>zur</strong> nächsten variieren, geltendie hier dargestellten Ergebnisse natürlich nur in den geografischen Gebieten, in denen die Umfragedurchgeführt wurde.Allerdings gibt es keine repräsentativen, auf eine Zufallszahl umgerechneten Umfragen, die bei <strong>der</strong> allgemeinenBevölkerungsgruppe <strong>von</strong> Menschen <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel durchgeführt wurden. Dies ist aufgrund ihres administrativenStatus sehr schwer umzusetzen. Aus diesem Grund ermöglichen es die hier dargestellten quantitativen Ergebnisse,bestimmte starke Tendenzen und internationale Unterschiede auszumachen, die - trotz <strong>der</strong> notwendigen Vorsicht beiihrer Auslegung - das Ausmaß <strong>der</strong> Schwierigkeiten verdeutlichen, mit denen diese Bevölkerungsgruppe beim Zugang<strong>zur</strong> <strong>medizinischen</strong> Versorgung konfrontiert sind.17. Die Umfragen mit repräsentativen Absichten, die sich mit schwierig zu erreichenden Bevölkerungsgruppen befassen, (o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Anteil in <strong>der</strong> Allgemeinbevölkerung sehrklein ist: Obdachlose, illegale Einwan<strong>der</strong>er, Prostituierte etc.), beruhen häufig auf zufallsbedingten Stichproben in Einrichtungen, die <strong>von</strong> den betroffenen Personen aufgesuchtwerden. Wir haben eine Umfrage dieser Art bei Einwan<strong>der</strong>ern <strong>ohne</strong> Aufenthaltstitel in Chicago <strong>von</strong> 2002 gefunden (Mehta C., Theodore N., Mora I., Wade J., „Chicago’sundocumented immigrants : an analysis of wages, working conditions, and economic contributions“, Chicago, University of Illinois, Center for Urban Economic Development,2002). Diese Art <strong>von</strong> Umfrage verhin<strong>der</strong>t die Verzerrung <strong>der</strong> Repräsentativität lei<strong>der</strong> nur teilweise, insbeson<strong>der</strong>e wenn nicht alle Arten <strong>von</strong> Einrichtungen in das Umfragefeldeingeschlossen sind (was in <strong>der</strong> Praxis häufig <strong>der</strong> Fall ist).Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 17

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