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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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72- Art <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> letzten Krankheitsepisode aufgesuchten Einrichtung - nach den Län<strong>der</strong>n dargestellt, in denendie Umfrage durchgeführt wurdeBE EL ES FR IT NL SE UKNotaufnahme Öffentliche Einrichtung Spezielle Einrichtung• Das Beispiel HIV/Aids-Tests: Allgemeiner Mangel an InformationenBei <strong>der</strong> Durchführung eines HIV-Tests stehen Einwan<strong>der</strong>er in Westeuropa zahlreichen kulturellen, sozialen undstrukturellen Hin<strong>der</strong>nissen gegenüber. Hier lassen sich die Unkenntnis über die Krankheit bzw. Therapieoptionen beiHIV/Aids, Informationslücken hinsichtlich Beratungsstellen, die einen HIV-Test anbieten, sowie die Angst vor <strong>der</strong>Stigmatisierung nennen. Bei den Migranten <strong>ohne</strong> Aufenthaltsgenehmigung bestehen zusätzlich zu den genanntenFaktoren <strong>ohne</strong> Zweifel eine noch erheblicheren Distanz zu den Hilfsprogrammen und Beratungsstellen für Präventionund Behandlungen. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e in den Län<strong>der</strong>n, wo <strong>der</strong> politische Diskurs unter <strong>der</strong> Überschrift „Kampf gegenden Medizintourismus“ geführt wird und wo in diesem Zusammenhang gern HIV/Aids als Grund für den„Medizintourismus“ 92 , angebracht wird - auch wenn dieser Faktor eine marginale Rolle spielt, insbeson<strong>der</strong>e wenn es sichum Personen handelt, die in sozialer Unsicherheit leben (wir werden auf diese Frage <strong>zur</strong>ückkommen). Von <strong>der</strong>gesamten befragten Bevölkerungsgruppe weiß lediglich ein Drittel (35,4 %) <strong>der</strong> Befragten, dass eine Person <strong>ohne</strong>Aufenthaltstitel kostenlos einen HIV-Test durchführen lassen kann, 12,9 % sind in <strong>der</strong> Annahme, dass ihnen dieseMöglichkeit nicht offen steht, und 50,1 % können diese Frage nicht beantworten.Die Antworten sind <strong>von</strong> Land zu Land sehr unterschiedlich. Dass Wissen über die Existenz eines kostenlosen Tests istin Spanien und Frankreich am höchsten, zwei Län<strong>der</strong>, in denen sich zwei positive Faktoren vereinen, um diesenUnterschied zu erklären: Einerseits beherrschen die Einwan<strong>der</strong>er häufig die Sprache des Aufnahmelandes(spanischsprachige Lateinamerikaner in Spanien und Frankophone aus dem Maghreb und aus Afrika südlich <strong>der</strong> Saharain Frankreich) und sind aus diesem Grund potenziell empfänglich für Informationen, die in <strong>der</strong> Allgemeinbevölkerunghinsichtlich dieses Themas verbreitet werden; auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite werden dort in verschiedenem MaßeFör<strong>der</strong>ungskampagnen für Tests entwickelt, die speziell auf Migranten abzielen (insbeson<strong>der</strong>e in Programmen, die indiesen zwei Län<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Umfrage teilgenommen haben) .92. Fakoya I., Reynolds R., Caswell G., Shiripinda I., „Barriers to HIV testing for migrant black Africans in Western Europe“, HIV Med, 2008, 9(S2) : 23-5.Bericht des European Observatory – Médecins du Monde 97

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