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der zugang zur medizinischen versorgung von menschen ohne ...

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hervorgerufen wird: „Mein Sohn wurde bei einer an<strong>der</strong>en Ausweisung <strong>von</strong> drei Polizisten in Zivil angehalten.Also sage ich ihm, dass er nichts sagen soll, für den Fall, dass dies noch einmal passiert…. Er darf nicht sagen,wo wir w<strong>ohne</strong>n, auch um die Personen zu schützen, die uns die Wohnung untervermieten. […] Mein Sohnsteht außerdem unter Stress, und um diesen Stress auszugleichen, isst er […] Ich bin immer auf <strong>der</strong> Hut. JedesMal, wenn ich eine Autotür klappen höre, stürze ich ans Fenster, um zu sehen, wer es ist. Ich bin sehr nervös,was bei mir Herzbeschwerden verursacht hat.“ Frau SD., seit neun Jahren in <strong>der</strong> Schweiz, lebt mit ihrem Sohnim Alter <strong>von</strong> 15 Jahren zusammen.Ebenso können das Selbstvertrauen und die Selbstwertschätzung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> durch die Instabilität <strong>der</strong>Lebensbedingungen <strong>der</strong> Familie gestört werden, aus Mangel an Rechten und Rücksicht und durch Diskriminierungen,die sie erfahren. Auch Eltern, die einen relativ beständigen Lebensrahmen aufgebaut haben, gelingt es nicht, ihre Kin<strong>der</strong>vor Stress, psychologischen Problemen o<strong>der</strong> Problemen mit <strong>der</strong> geistigen Gesundheit zu bewahren.Dies ist bei einer Familie aus Bolivien <strong>der</strong> Fall, die seit zwei Jahren in Schweden lebt, <strong>der</strong>en Aufenthaltstitel seit etwasmehr als sechs Monaten nicht mehr gültig ist.> Die Eltern und vier ihrer Kin<strong>der</strong> w<strong>ohne</strong>n in einer Wohnung mit einem an<strong>der</strong>en Paar. Der Vater arbeitet und dieMutter ist <strong>der</strong> Meinung, dass sie Glück haben, für einen längeren Zeitraum in dieser Wohnung zu bleiben. Diezwei heranwachsenden Töchter gehen <strong>zur</strong> Schule. Nach Meinung ihrer Mutter haben sie jedoch Angst undsind manchmal nie<strong>der</strong>geschlagen. Frau X., Bolivianerin, seit zwei Jahren in Schweden, lebt mit ihremEhemann, fünf ihrer Kin<strong>der</strong> im Alter <strong>von</strong> 3 bis 16 Jahren und Angehörigen zusammen.Eine Frau bedauert, dass ihre Kin<strong>der</strong> <strong>von</strong> Rassismus und Diskriminierung betroffen sind.> Beson<strong>der</strong>s ihr Sohn im Alter <strong>von</strong> 7 Jahren, <strong>der</strong> sich zweimal mit einem an<strong>der</strong>en Schüler geprügelt hat, <strong>der</strong> ihneinen „illegalen Einwan<strong>der</strong>er“ nannte. Frau B., Algerierin, seit vier Jahren in Belgien, lebt mit ihrem Ehemannund ihren zwei Kin<strong>der</strong>n im Alter <strong>von</strong> 4 und 7 Jahren zusammen.• Probleme <strong>der</strong> Eltern-Kind-Beziehung aufgrund eines fehlenden AufenthaltstitelsDer Gesundheitszustand <strong>der</strong> Erwachsenen und <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sind häufig miteinan<strong>der</strong> verknüpft. WelcheBemühungen die Eltern auch immer aufwenden, um ihre Kin<strong>der</strong> zu schützen, ihre jeweiligen Schwierigkeitenvermischen sich dennoch miteinan<strong>der</strong>. Ihre Unsicherheit und ihre Verzweiflung sind teilweise so stark, dass da<strong>von</strong> ihreeigene geistige Gesundheit beeinträchtigt wird, was die Kin<strong>der</strong> spüren und sie wie<strong>der</strong>um beeinträchtigt.> Ein Junge im Alter <strong>von</strong> neun Jahren, geboren in Armenien, <strong>der</strong> im Alter <strong>von</strong> 3 Jahren nach Schweden kam,leidet an ernsthaften gesundheitlichen Problemen, die mit <strong>der</strong> unsicheren Situation seiner Familie und ihrenhäufigen Umzügen zusammenhängen. Sie haben in mehreren Städten in Schweden gelebt, dann inFinnland, und sind dann, aufgrund des Dubliner Übereinkommens, wie<strong>der</strong> nach Schweden <strong>zur</strong>ückkehrt.Mehrere Jahre lang hat <strong>der</strong> Junge nicht gesprochen und es sind bei ihm Anzeichen einer Depression zuerkennen. Seine Probleme können auf mehrere Faktoren <strong>zur</strong>ückgeführt werden, man könnte jedochvermuten, dass die schwere Depression, an <strong>der</strong> seine Mutter leidet (sie hat mehrere Suizidversucheunternommen) nicht dazu beiträgt, seine Gesundheit zu verbessern. Derzeit geht er <strong>zur</strong> Schule und wird durcheine Beratung zusammen mit seinen Eltern betreut. Seine Schwester hat ein chronisches Nierenproblem. IhrVater ist sehr über die Gesundheit seiner Kin<strong>der</strong> beunruhigt und denkt, dass die Depression seiner Frau ihreArbeitssuche noch mehr verkompliziert und sich so ihre finanziellen Schwierigkeiten verschlimmern. Trotzihrer sehr schwierigen Situation, bewahrt er eine positive Einstellung und ist für die Hilfe dankbar, die er inSchweden gefunden hat, insbeson<strong>der</strong>e bei Médecins du Monde und vom Comité Asile. Frau S.B., Armenierin,war sechs Jahre in Schweden, zusammen mit ihrem Ehemann, ihren zwei Kin<strong>der</strong>n im Alter <strong>von</strong> 6 und 9Jahren und Angehörigen, wurde einige Monate nach <strong>der</strong> Umfrage abgeschoben.122Bericht des European Observatory – Médecins du Monde

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