Informationsdienst: Arbeitslehre – Wirtschaft – Arbeitswelt (AWA)
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1. 5 Unterrichtsprojekte / Beispiele aus der Schulpraxis (Berufswahl)<br />
Hartmut Franz:<br />
Berufswahlkonzept der Limesschule<br />
1. Ausgangslage<br />
� Schüler ohne Hauptschulabschluss haben kaum Chancen, eine Ausbildungsstelle zu erhalten.<br />
Eine fehlende Berufsausbildung führt vielfach zu einer Reduzierung von Lebenschancen<br />
und eingeengten Lebensperspektiven. Soziale Probleme können die Folge sein. Schüler<br />
und Schülerinnen ohne Hauptschulabschluss sind oft noch im späteren Leben von der<br />
Sozialhilfe abhängig.<br />
� Ein Teil der Schüler und Schülerinnen zeigt erhebliche Lern- und Leistungsrückstände, ist<br />
wenig motiviert und z.t. auch deutlich verhaltensauffällig.<br />
� Ein anderer Teil kann das Schulziel wegen zu geringer Deutschkenntnisse nicht erreichen<br />
� Die Klassenlehrer konnten bereits am Ende des 7. Schuljahres die Schüler und Schülerinnen<br />
benennen, die vermutlich den Hauptschulabschluss nicht erreichen werden.<br />
� Resistenz gegen schulische Ordnungsmaßnahmen („Dicke Schülerakte“).<br />
� Neue Klassengemeinschaft für Repetenten und Schülerinnen und Schüler, die den Realschulzweig<br />
verlassen mussten.<br />
Die aktuelle Situation an der Limesschule macht deutlich, dass durch präventives Handeln die<br />
Chancen der Jugendlichen erheblich verbessert werden können:<br />
Gerade die Schülerinnen und Schüler die aus den GUS - Staaten zugezogen sind, brauchen diese<br />
Unterstützung besonders dringend. Ihre Eingliederung muss sehr frühzeitig erfolgen, um schwerwiegende<br />
Folgen für die Kinder und die Gesellschaft zu vermeiden.<br />
Die Limesschule hat in Erkenntnis dieser Lage im Schulprogramm zwei Leitziele formuliert:<br />
1. „Erfolgreiches Arbeiten in der Hauptschule“<br />
2. Optimierung des sozialen Klimas und Verbesserung der Berufswahlchancen durch<br />
die Einstellung eines Sozialarbeiter<br />
2. Jahrgangsstufe 7: Arbeiten mit dem Berufswahlpass:<br />
Der Berufswahlpass versteht und begleitet die Berufsorientierung in der Schule und den<br />
Übergang zwischen Schule und Berufsleben als langfristige Entwicklung. Er macht diesen<br />
Orientierungsprozess systematischer. Der Berufswahlpass unterstützt die Schülerinnen und<br />
Schüler bei der Selbsteinschätzung in bezug auf Stärken und Fertigkeiten, dient zur Erarbeitung<br />
des eigenen Berufsziels. Hinweise für konkrete Planungsschritte<br />
bei der Berufswahl strukturieren die Umsetzung. Im Berufswahlpass dokumentieren die<br />
Schülerinnen und Schüler alle Nachweise über Aktivitäten, die für ihr späteres Berufsleben<br />
von Wichtigkeit sein könnten und die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule<br />
erworben wurden: z.B. Projektarbeiten, Praktika, Ferienjobs, Engagement in Sportvereinen.<br />
Mit Beginn des Schuljahres 2006/2007 soll eine Potenzialanalyse für alle Schülerinnen und<br />
Schüler der 7 Jahrgangsstufe durchgeführt werden.