Informationsdienst: Arbeitslehre – Wirtschaft – Arbeitswelt (AWA)
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spiel, Fallstudie, Fallanalyse, Entwicklungsauftrag, Expertenbefragung, Rollenspiel, das technische<br />
Experiment, Testverfahren, Zukunftswerkstatt, Betriebsgründung, Praxistage, Betriebserkundung<br />
und das Betriebspraktikum. Projektbegleitend werden Unterrichtsverfahren, die sich an<br />
Sach- und Fachstrukturen orientieren, wie Lehrgang, Übung, Lehrprogramm und Arbeitsstudie,<br />
eingesetzt. Schülerinnen und Schüler entwickeln durch die projektorientierte Vorgehensweise eine<br />
Fach- und Methodenkompetenz. Die lebensnahen Lernsituationen und -inhalte, sowie differenzierende<br />
Lernformen geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihr eigenes Können<br />
zu entfalten und damit ein positives Selbstwertgefühl aufzubauen. Durch den Ernstcharakter<br />
der Aufgabenstellungen wird mit Hilfe von realitätsnahen Methoden die Verantwortung der<br />
Schülerinnen und Schüler für den eigenen Lernprozess gestärkt. Dieses so zu entwickelnde Zutrauen<br />
zu sich selbst schafft die Voraussetzung für die eigene Mithilfe bei der Überwindung von<br />
Versagensängsten und Selbstzweifeln.“ (S. 5)<br />
Die didaktische Begründung liest sich im Lehrplan <strong>Arbeitslehre</strong> für die Realschule wie folgt:<br />
„Einen besonderen Stellenwert nimmt die Arbeitspraxis ein. Sie ist niemals Selbstzweck, sondern<br />
Erfahrungs- und Erkenntnisgrundlage für Arbeitsorganisation, Arbeitsteilung, Entfremdung im<br />
Produktionsprozess und Humanisierung der Arbeit. Sie ist thematisch an Unterrichtseinheiten<br />
und Projekte gebunden und hat nicht das Ziel, spezielle Fertigkeiten zu vermitteln. Sie setzt Reflexions-<br />
und Strukturierungsprozesse in Gang und initiiert Problemlösungen. Auf diese Weise<br />
ermöglicht sie die wechselseitige Durchdringung von reflektierendem und handelndem Arbeiten.<br />
Sie geht von der Vielfalt menschlicher Arbeit aus und versucht schon auf der Handlungsebene<br />
das Ineinandergreifen von technischen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Aspekten aufzeigen.<br />
Damit ist sie immer an die Reflexion gebunden, im Sinne Pestalozzis (Lernen mit Kopf -<br />
Herz - Hand) und Kerschensteiners ‚Denkende Hand’. Die Arbeitspraxis sollte immer Ernstcharakter<br />
haben.<br />
Um den Aufgaben und Zielen der <strong>Arbeitslehre</strong> zu entsprechen und den damit verbundenen Stellenwert<br />
der Arbeitspraxis einzulösen, ist der projektorientierte Unterricht die geeignete Unterrichtsform.<br />
Er ist das methodische Kernstück der <strong>Arbeitslehre</strong>. (…) Weitere Unterrichtsverfahren,<br />
die sich ebenfalls an Lebenssituationen und arbeitsweltrelevanten Problemen orientieren,<br />
sind das Rollenspiel, das Planspiel, die Fallstudie, die Betriebserkundung, Praxistage und Betriebspraktikum.<br />
(…) Unterrichtsverfahren, die sich an Sach- und Fachstrukturen orientieren,<br />
sind Lehrgang, Kurs, Übung, Arbeitsstudie, Modell, Versuch, Test, Experiment und Simulation.<br />
Alle genannten Unterrichtsverfahren sollten nicht isoliert von der Projektarbeit gesehen werden.“<br />
Auch in dem Lehrplan „Politik & <strong>Wirtschaft</strong>“ wird auf die Wichtigkeit der Methodenorientierung<br />
hingewiesen. Hier heißt es:<br />
„Das Methodenlernen ist durchgängiges Prinzip des Unterrichts und soll die Schülerinnen und<br />
Schüler zunehmend in die selbstständige Auseinandersetzung und Erarbeitung einführen. Dabei<br />
geht es um …schülerbezogene Arbeitstechniken, Präsentations- und Moderationsmethoden sowie<br />
Visualisierungsformen.“ (S. 3-4)<br />
Mit der „Verordnung über die hessischen Kerncurricula (Bildungsstandards und Inhaltsfelder) für<br />
die Primarstufe und die Sekundarstufe I“ vom 31. Mai 2011 legt das Kultusministerium mit den<br />
neuen Kerncurricula verbindliche Bildungsstandards fest, die gewährleisten sollen, dass der Unterricht<br />
stärker kompetenzorientiert ist. Dabei wird in dieser Verordnung darauf hingewiesen, dass<br />
auch die bisherigen Lehrpläne statt eines Schulcurriculums in Ergänzung zum Kerncurriculum<br />
verwendet werden können.<br />
Im neuen Kerncurriculum der Fächer „<strong>Arbeitslehre</strong>“ wie auch von „Politik und <strong>Wirtschaft</strong>“ von<br />
Mitte 2011 werden im Hinblick auf die anzustrebende Handlungskompetenz der Schülerinnen und<br />
Schüler folgende Aussagen gemacht:<br />
„Die Lernenden können individuelle Arbeitserfahrungen in Fachräumen dokumentieren , Arbeitsaufgaben<br />
in Fachräumen durchführen, präsentieren und auswerten.“ (S. 23)