Informationsdienst: Arbeitslehre – Wirtschaft – Arbeitswelt (AWA)
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SchÑlerinnen und SchÑlern wie auch dem Kollegium und der Schulleitung ihre unbestrittene<br />
Kompetenz in anderen Bereichen bewusst ist.<br />
Der positive Effekt der partnerschaftlichen Erfahrung in der Zusammenarbeit von LehrerInnen<br />
und SchÑlerInnen ist, dass beide sich danach auch im Unterricht gegenseitig anders<br />
wahrnehmen und dort zwar durchaus partnerschaftlich umgegangen wird, aber<br />
auch dort die AutoritÉt der hÖheren Kompetenz anerkannt wird. Allerdings stellen solche<br />
SchÑlerInnen hierarchische AnsprÑche auch stÉrker in Frage.<br />
Dies kann der auch zum Anlass fÑr Konflikte innerhalb des Kollegiums werden: VorwÑrfe<br />
der ÑbergroÇen SchÑlerfreundlichkeit auf der einen und der zu starken Hierarchieforderung<br />
auf der anderen Seite .<br />
Auch an einer anderen Stelle sind mÖgliche Gefahren:<br />
Kinder und Jugendliche, die mit der „Macht“, die sie z.B. per SchlÑsselgewalt Ñber einen<br />
bestimmten Raum erlangt haben, nicht gut umgehen kÖnnen und diese Macht gegen-<br />
Ñber - meist jÑngeren - MitschÑlerInnen oder auch gegenÑber LehrerInnen auszuspielen<br />
versuchen.<br />
Gerade hier ist die pÉdagogische ProfessionalitÉt von hoher Bedeutung. Der Lehrer oder<br />
die Lehrerin muss spÉtestens dann lenkend eingreifen, darf dabei aber die Spielregeln<br />
des partnerschaftlichen Umgangs auf gar keinen Fall verletzen.<br />
Das heiÇt, Konflikte in der Arbeit der Dienstleistungsbetriebe mÑssen ernst genommen<br />
werden und es muss gemeinsam nach LÖsungen gesucht werden. Am Ende eines solchen<br />
Prozesses kann auch die autoritÉre Entscheidung stehen, ein bestimmtes Mitglied<br />
auszuschlieÇen, oder von der Seite des Mitglieds der Beschluss, diesen Betrieb zu verlassen.<br />
Jeder Betrieb hat eigene Regeln, die von Zeit zu Zeit ÑberprÑft werden mÑssen.<br />
Man muss dabei unterscheiden, welche Stufe der Notwendigkeit ein Betrieb im Rahmen<br />
der Schule ausfÑllt, d.h. ob man es als Lehrkraft hinnehmen kann, dass man wartet, bis<br />
ein Konflikt von den Parteien allein gelÖst worden ist oder ob man wegen der FunktionsfÉhigkeit<br />
der Betriebe als Erwachsener frÑher eingreift.<br />
Von der Arbeitsgemeinschaft zum SchÄlerunternehmen<br />
Aus den Arbeitsgemeinschaften und Dienstleistungsbetrieben an der IGS Mainspitze haben<br />
sich einige richtige SchÑlerunternehmen entwickelt:<br />
- die Cafeteria<br />
- das Stehcafe<br />
- die Bank „Mainspitz-Sparmaus“<br />
- die Cutbox<br />
- die Gravierstube<br />
- die Fahrradwerkstatt<br />
- der Secondhandladen „Secco“<br />
Die SchÑlerinnen und SchÑler sind in Planung, Gestaltung, Umsetzung, BuchfÑhrung,<br />
Einkauf, Anschaffungen, GeschÉftsfÑhrung, u.s.w. gleichberechtigte Partner. Da in einigen<br />
Unternehmen erhebliche Gewinne erzielt werden, stellten sich bald steuerrechtliche<br />
Fragen. AuÇerdem kamen auch auÇerschulische Anfragen zur Erledigung von AuftrÉgen.<br />
Dadurch ergaben sich auch versicherungsrechtliche Probleme. Die “Sparmaus” hat die<br />
rechtliche Absicherung dadurch, dass eine genossenschaftliche Bank die haftungsrechtlichen<br />
BÑrgschaften Ñbernommen hat. Ansonsten muss die Rechtsform der SchÑlerunternehmen<br />
geklÉrt werden. Sollen die SchÑlerinnen und SchÑler auf spÉtere eigene<br />
ExistenzgrÑndungen vorbereitet werden, spielen dabei die Rechtsfragen eine erhebliche<br />
Rolle.<br />
Dieter Nerger (Integrierte GS Mainspitze)<br />
Datei: <strong>AWA</strong>05-2011-Schülerbetriebe-pdf