SCHULPROGRAMM - Berufliche Schulen Gelnhausen
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<strong>SCHULPROGRAMM</strong> BERUFLICHE SCHULEN GELNHAUSEN 2. FASSUNG 2005<br />
3 Schulformübergreifende Schwerpunkte<br />
3.1 Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und ganzheitlichen<br />
Bildung – Ethik und Religion an einer beruflichen<br />
Schule<br />
Vorwort<br />
Religions- und Ethikunterricht an beruflichen <strong>Schulen</strong>?<br />
Die Gesellschaft fordert die Vermittlung moralischer Maßstäbe, die Wirtschaft die Förderung von<br />
Teamfähigkeit, die Politik die Motivierung zu Toleranz und Respekt vor dem Anderen, unsere<br />
Kulturschaffenden die Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe und die Kirchen die Ermunterung<br />
zu religiösem Leben und verantwortlichem Handeln in Kirche und Gesellschaft.<br />
Wer erzieht in welchem Fach die Schülerinnen und Schüler, wer befähigt sie dazu, in religiösen und<br />
Glaubensfragen verstehend, tolerant und gemeinschaftsfähig zu sein? Der Religions- und<br />
Ethikunterricht auch an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> ist nicht nur wichtig, sondern<br />
unverzichtbar. Denn Religions- und Ethikunterricht vermitteln in unserer weltanschaulich<br />
pluralistischen Gesellschaft nicht nur mögliche Orientierungshilfen. Im Zuge der Globalisierung von<br />
Märkten und Kommunikation muss man auf einen Konflikt gerade religiös geprägter Kulturen und<br />
Gesellschaften vorbereitet sein - im eigenen Land und in der Welt. Unsichere Menschen werden leicht<br />
radikal und neigen zu vereinfachten Antworten. Sich selbst und den anderen verstehen, Identität und<br />
Verständigung sind die Voraussetzungen für ein gemeinsames Handeln. Religions- und Ethikunterricht<br />
leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Friedensfähigkeit zwischen den Religionen.<br />
In Zeiten mit sich wandelnden Werten, Gewaltdiskussionen und Drogenproblemen bieten wir einen<br />
geschützten Raum, auch Probleme des täglichen Lebens zu thematisieren. Diese Möglichkeit bietet<br />
kein anderes Fach an der Schule.<br />
Schülerinnen und Schüler geraten in dieser Lebensphase leicht in eine Krise, gerade weil traditionelle<br />
Werte sich in einer leistungsbezogenen Ellenbogengesellschaft schnell verändern. Auch die Familie ist<br />
häufig nicht mehr in der Lage, den Heranwachsenden gültige Normen und Wertvorstellungen zu<br />
vermitteln. Konkurrenz- und Leistungsdruck, aber auch die neuen Medien führen oft zur Isolation und<br />
dem Gefühl, nur auf sich gestellt zu sein.<br />
Der Religions- und Ethikunterricht an den <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schulen</strong> <strong>Gelnhausen</strong> will menschliche Reifung<br />
und Solidarität ermöglichen. Er möchte die Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach der eigenen<br />
Identität unterstützen und ihnen die religiöse Dimension ihres Lebens eröffnen. Sie sollen fähig<br />
werden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu lernen, sich in einer Welt voller Veränderung<br />
zu orientieren und verantwortlich zu handeln.<br />
Religions- und Ethikunterricht erfüllen im Rahmen der Schule einen unverzichtbaren gesellschaftlichen<br />
Auftrag. So versuchen wir persönliche und soziale Kompetenzen zu vermitteln, die auch und gerade<br />
im späteren Berufsleben wichtig sind. Denn auch hier müssen Entscheidungen persönlich verantwortet<br />
werden. Dazu ist es nötig, auf ein Wertesystem zurückgreifen zu können, das Zuversicht und Mut<br />
vermittelt. Auch Gemeinschaftsfähigkeit muss gelernt und eingeübt werden. Die Vermittlung dieser<br />
Kompetenzen ist unverzichtbar für unseren schulischen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Sie gehören<br />
zum eigenständigen und unverwechselbaren Beitrag des Religions- und Ethikunterrichts.<br />
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