A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut
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der Küste von Baja California, wo über 1 Mio. t Salz pro Jahr abgebaut werden. Der 2 m hohe Tidenhub schneidet<br />
Rinnen in die Lagune ein und macht diese so auch für große Seeschiffe befahrbar.<br />
Der große Salzhafen in Baja California ist Isla Cedros. Auf der Atlantikseite wurden aufgrund der Erdölexporte<br />
die Hafenanlagen von Veracruz vergrößert und modernisiert. Erst in den letzten Jahrzehnten wurden aufgrund<br />
der Erdölwirtschaft auch Häfen auf der pazifischen Seite ausgebaut, da sie von der Raffinerie in Salina Cruz<br />
mit Erdölprodukten beliefert werden. Teilweise werden die Häfen auch f ür Getreideimport oder Metallexport<br />
genutzt.<br />
In der Seeschiffahrt war Mexiko zwei Jahrhunderte lang ein Bindeglied f ür den Handel zwischen Spanien und<br />
Ostasien. Acapulco war im 17. Jh. ein wichtiger Handelsstützpunkt, wobei dies damals bedeutete, daß große<br />
Handelsschiffe mit teuren Gütern jeweils einmal pro Jahr anlegten.<br />
Die verkehrstechnische Erschließung der Küste ist schwierig. Acapulco und Salina Cruz stellen hier die einzigen<br />
großen Häfen dar; sonst existieren nur kleine Fischereidörfer in den Buchten. Die Steilküsten bieten keine guten<br />
Voraussetzungen f ür Hafenbildungen. Haff- und Nehrungsküsten sind allgemein verkehrsfeindlich, auch an<br />
Mangrovenküsten bei niedrigem Tidenhub ist der Straßen- und Hafenbau nur schwer oder gar nicht möglich.<br />
Durch die Anschwemmung von Material kommt es zu Versandungen und Sandbankbildungen. Die damit verbundene<br />
Verflachung und geringe Tiefe macht die Küste seewärts schlecht erreichbar. Verlandete Lagunen mit<br />
amphibischem Charakter und brackigem Wasser stellen eine Übergangslandschaft dar, die bei weiterer Verlandung<br />
dieser Flächen f ür die Landwirtschaft nutzbar gemacht werden können.<br />
Auch vom Binnenland her ist das Erreichen der Küsten problematisch. Sackungen und Unterspülungen treten<br />
unter der Straße auf. Häufig stellen die weit landeinwärts reichenden Buchten große Hindernisse dar.<br />
Dieses Gebiet wurde deshalb erst in jüngster Zeit erschlossen. Indikatoren hierfür sind unter anderem die wenigen<br />
und weit auseinander liegenden Siedlungen und gering bevölkerten Ortschaften. Landwirtschaftlich genutzte<br />
Flächen sind in umittelbarer Umgebung und in nennenswertem Umfang nicht vorhanden. So wie der sichtbar<br />
schwache Verkehr auf geringe wirtschaftliche Verbindungen zwischen den Orten hinweist. Wie der Großteil der<br />
Küstenstraßen, wurde auch die Mex200 erst nach 1965 gebaut., da es bis dahin üblich war, den bescheidenen<br />
Güteraustausch zwischen den kleinen Siedlungen an der Pazifikküste über den Schiffsverkehr abzuwickeln.<br />
Erst 1974 wurde die Mex 200 asphaltiert.<br />
Exkurs: Die Fischereiwirtschaft in Mexiko<br />
Mexiko verfügt über eine Gesamtküstenlänge von ca. 9.200 km, wovon die Küsten am Pazifischen Ozean mit<br />
6.608 km und jene am Atlantischen Ozean mit 2.611 km einen unterschiedlichen Anteil haben.<br />
Breitere Schelfregionen, die in der Regel f ür Fischreichtum sprechen, kommen im nördlichen Golf von Kalifornien<br />
und vor der Westküste von Baja California vor, wobei insbesondere der Golf von Vicaino und die Laguna<br />
Magdalena zu erwähnen sind. Heimat größerer Fischbestände sind aufgrund der größeren Schelfausdehnung<br />
außerdem der Golf von Mexiko und die Yukatán Bank.<br />
Gemessen an diesen Dimensionen und den sich damit f ür die Fischereiwirtschaft eröffnenden Potentialen fallen<br />
die erzielten Fangergebnisse relativ gering aus. Das Land kann nur eine kleine Fangflotte vorweisen, und noch<br />
immer mangelt es an unabdingbarer Basisinfrastruktur in der fischverarbeitenden Industrie sowie an schnellen<br />
Transporteinrichtungen.<br />
Mexikos Fischereizone<br />
Gemäß den Konventionen der 3. Seerechtskonferenz der Vereinten Nationen 1973 proklamierte Mexiko ein<br />
Meeresgebiet von 200 Seemeilen, ausgehend von der Küstenlinie, f ür sich. Basierend auf den Bestimmungen<br />
dieses neuen Seerechts, welches auf einem globalen gesamtgesellschaftlichen Konsens beruht, endet das feste<br />
Land an der Niedrigwasserlinie bzw. an Küsten komplizierterer Strukturen zur Vereinfachung des Küstenverlaufs,<br />
an einer konstruierten geraden Basislinie. Dementsprechend werden Flüsse, Seen, Buchten usw. zu<br />
den sogenannten Eigengewässern gezählt, welche dem festen Land zugeh örig sind.<br />
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