A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut
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Zwei Bäume sind charakteristisch f ür die Mangrove:sonneratia alba und rizophora mucronata. Sonneratia ist<br />
an den sauerstoffarmen, verschlammten Boden durch die senkrecht nach oben wachsenden Atemwurzeln<br />
angepaßt. Rizophora hat Stelzwurzeln, die vom Stamm gebogen nach außen wachsen und den Baum im Schlick<br />
fixieren. Außerdem ist Rizophora vivipar, d.h. lebendgeb ärend. Darunter versteht man Pflanzen, deren Samen<br />
schon auf der Mutterpflanze keimen und im Falle von Rizophora teilweise bis zu 1 m groß werden, bevor sie zu<br />
Boden fallen und sich im Schlamm verankern.<br />
Trotz des feuchten Standorts ist die Wasseraufnahme ein Problem, denn die Pflanze darf nicht soviel Salz<br />
aufnehmen, daß es die pflanzeneigenen Proteine zerstören könnte. Deshalb zeigen viele Pflanzen der Mangrove<br />
Anpassungen an Trockenheit (kleine, ledrige Blätter), um mit möglichst wenig Wasser auszukommen. Andere<br />
haben Ultrafilter in den Wurzeln, die eine Salzaufnahme verhindern, oder Salzdrüsen an den Blättern, um das<br />
Salz wieder auszuscheiden.<br />
In Mexiko kommen Mangroven am Golf in den Staaten Yucatan, Campeche und Tabasco sowie im Norden in<br />
Tamaulipas vor. An der Karibikküste in Quintana Roo. An der Pazifikküste gibt es kleinere Bestände in Süd<br />
Sinaloa, in Guadalajara, Guerrero und am Isthmus de Tehuantepec.<br />
94<br />
Wichtige Pflanzen in Mexiko<br />
Die Bilder zeigen typische Vertreter f ür die natürliche Vegetation Mexikos, Kakteen und Agaven. Beide<br />
Pflanzen sind gut an die Trockenheit angepaßt. Es handelt sich um Sukkulenten. Das bedeutet, daß sie in ihrem<br />
Inneren Wasserspeichergewebe und ein flachgründiges, weit ausgedehntes Wurzelsystem haben, mit dem sie bei<br />
den periodischen oder episodischen<br />
Regenfällen in kurzer<br />
Zeit viel Feuchtigkeit aufnehmen<br />
können. Die Stacheln<br />
dienen als Schutz vor Tieren,<br />
denen Sukkulenten sonst als<br />
Feuchtigkeitslieferanten dienen<br />
würden. Sowohl Kakteen als<br />
auch Agaven werden vom<br />
Menschen genutzt. die Agaven<br />
z.B. je nach Art zur Herstellung<br />
von Fasern (agava<br />
sisaliensis) oder zur Herstellung<br />
von alkoholischen Ge-<br />
Kakteen 5<br />
tränken wie Pulque und Tequila<br />
(maguey). Auch die aloe<br />
vera, die zur Herstellung kosmetischer Produkte genutzt wird, ist in Mexiko heimisch. Kakteen werden, wie z.B.<br />
die Opuntie (Feigenkaktus), gegessen und zwar sowohl die Früchte als auch andere, grüne Pflanzenteile, die als<br />
Salat oder Gemüse zubereitet werden. An Nahrungsmittelpflanzen ist Mais wohl die bedeutenste. Sie ist wenig<br />
anspruchsvoll, sehr gut an das Klima tropischer Gebirge angepaßt und das Grundnahrungsmittel Mexikos.<br />
Ebenfalls wichtig ist die Kartoffel; sie stammt ursprünglich aus Südamerika (Chile, Perú), hat sich aber schon<br />
lange in Mexiko eingebürgert.<br />
Auffallend war während der Exkursion die weite Verbreitung von Eukalyptus. Der ursprünglich in Australien<br />
und Polynesien beheimatete Baum wird in<br />
Mexiko und anderen Staaten Lateinamerikas<br />
wegen seiner Schnellwüchsigkeit zur<br />
Aufforstung verwendet. Er kann sogar wegen<br />
seines hohen Wasserverbrauchs zur<br />
Trockenlegung sumpfiger Gebiete genutzt<br />
werden. Problematisch ist allerdings die<br />
Verbreitung des Eukalyptus in trockeneren<br />
Gebieten, da er den Grundwasserspiegel<br />
negativ beeinflußt und andere, weniger<br />
konkurrenzstarke Arten verdrängt.<br />
5 Aufnahmen dieser Seite: Katharina Müller, 19. September 1998<br />
Agaven