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A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut

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Die Stadt Tepeaca<br />

Die Stadt Tepeaca gehört mit ihrem bedeutenden Wochenmarkt zu den Städten mit einer langen<br />

Markttradition. Sie stellt ein wichtiges Versorgungszentrum des ländlichen Raums dar. Aufgrund der Größe des<br />

Marktes und des günstigen Markttages ist die Nachfrage hier nicht regional begrenzt, wie f ür viele kleinere<br />

Wochenmärkte sonst typisch, sondern der Markt dient auch als überegionales Versorgungszentrum f ür<br />

Großhändler.<br />

Die Stadt selbst blüht jedoch höchstens an diesem Markttag auf. Mit dem niedrigen Angebot an Dienstleistungen<br />

und der geringen Bevölkerungsgröße besitzt sie nur die Funktion eines Kleinzentrums, da der gesamte Raum<br />

Puebla-Tlaxcala durch Puebla als höherem Zentrum dominiert wird.<br />

Tepeaca wurde 1520 von Cortés als wichtiger Stützpunkt entlang der Straße von Veracruz nach Mexiko-City<br />

gegründet. Das Casa del Cortés zeugt noch aus dieser Zeit. Hierher soll sich der Eroberer nach seiner ersten<br />

Niederlage in Tenochtitlán zurückgezogen haben. Mit der Gründung von Puebla verlor die Stadt schnell an<br />

Bedeutung und blieb in der Entwicklung weit hinter Puebla zurück. Heute besitzt Tepeaca nur noch Bedeutung<br />

als Marktort. In der Stadt kann man einen ersten Eindruck vom typischen qualitativen Kern- Rand-Angebotsgefälle<br />

gewinnen. Am Zócalo, der nach der Verlagerung des Marktes neu gestaltet wurde, zeugt die dichte Bebauung<br />

und die gut erhaltene Gebäudestruktur vom Glanz alter Tage. Dennoch ist der Tourismus hier weitestgehend<br />

ausgeblieben, was sich im Zustand des Zócalo und den umgebenen Geb äuden wiederspiegelt. Mit weiterer<br />

Entfernung vom Zócalo nimmt die hohe prachtvolle Bebauung ab, Brachflächen und niedrigere, restaurierungsbedürftige<br />

Gebäude werden sichtbar.<br />

Der zentrale Bereich des Zócalo ist mit einem Turm bebaut, der den arabischen Einfluß in der Architektur der<br />

Spanier im 16. Jahrhundert deutlich zeigt.<br />

Blick auf den Zócalo von Tepeaca - Die Turmgestaltung läßt maurische Einflüsse erkennen 13<br />

Die Fahrt nach Tecali de Herrera<br />

Nach einer kleinen Mittagspause f ührte der Weg 12 Kilometer weiter in südwestliche Richtung nach Tecali de<br />

Herrera. Mit steigender Höhe (über 2.200m) werden die Böden immer vegetationsärmer, was auf den geringen<br />

Nährstoffgehalt zurückzufuhren ist. Sie sind als Rohböden zu bezeichnen. Durch die fehlenden Vulkanaschen ist<br />

der Boden hier sehr kalkhaltig und bietet nur Platz f ür vereinzelte Agaven und Sukkulenten. Die dünne<br />

Bodendecke wird des weiteren durch Ziegenbeweidung zurückgedrängt und liegt damit zur Erosion frei. Folgen<br />

sind weitere Bodendegradation und Zerstörung der Vegetationsdecke.<br />

13 Aufnahme: Kai Apel, Aufnahme vom 11. September 1998<br />

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