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A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut

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Die überwiegende Zahl der Studenten schließt mit dem ersten möglichen berufsqualifizierenden Abschluß, dem<br />

Bachelor, nach relativ kurzer Zeit ab. Wird weiter studiert, schließt sich ein Masterstudium an. Vergleichsweise<br />

selten wird der daran anschließende Promotionsgrad erworben.<br />

Am Geographischen <strong>Institut</strong> der UNAM erfuhren wir, daß es lediglich an drei Standorten in Mexiko (Toluca,<br />

Guadalajara und Mexiko-Stadt) möglich ist, Geographie zu studieren, worin sich zumindest für dieses Fach die<br />

wenigen Studienplätze bestätigt finden. Wie uns berichtet wurde, bestehen daher aber auch hervorragende<br />

Aussichten auf einen Arbeitsplatz f ür ausgebildete Geographen. Die Forschungsschwerpunkte der <strong>Institut</strong>e<br />

liegen vorwiegend bei regionalen Projekten, wie z.B. Untersuchungen zur Entwicklung regionaler Siedlungsschwerpunkte<br />

oder zu urbanen Entwicklungen im Allgemeinen. Zugenommen haben die Verbindungen des<br />

<strong>Institut</strong>s zu öffentlichen Einrichtungen, von denen verschiedene Forschungsprojekte finanziert werden. Relativ<br />

wenig Verbindungen bestehen zu privaten Einrichtungen. Generell sind an den drei <strong>Institut</strong>en des Landes vorwiegend<br />

Studenten aus Mexiko anzutreffen, in den höheren Semestern aber auch aus anderen Ländern Lateinamerikas.<br />

Wenige dagegen aus Kanada, Deutschland oder anderen hoch entwickelten Ländern. Wie uns versichert<br />

wurde, sind ausländische Studenten sehr willkommen.<br />

Den hauptsächlichen Anteil der Studenten am Geographischen <strong>Institut</strong> machen die Lehramtsstudenten aus.<br />

Funktional ist das <strong>Institut</strong> in zwei Bereiche gegliedert: Das <strong>Institut</strong> selbst widmet sich ausschließlich der Forschung;<br />

die Lehrveranstaltungen finden im zentralen Bereich der Universität statt.<br />

Für Besucher der Stadt Mexiko lohnt allein die weltberühmte Mosaikfassade des Bibliothekgebäudes von JUAN<br />

O’GORMAN einen Abstecher in die Universität, die eine der größten Campusuniversitäten der Erde darstellt.<br />

160<br />

Exkurs: Das Bildungssystem Mexikos<br />

Der Bildungsweg in Mexiko läßt sich vereinfacht wie folgt darstellen:<br />

• Besuch der Grundschule (Schulpflicht für Kinder im Alter von 6-12 Jahren)<br />

• anschließende dreijährige Sekundarstufe (oder Besuch einer Berufsschule)<br />

• anschließende zweijährige Oberstufe (berechtigt zum Hochschulbesuch und ist häufig in die Universitäten<br />

integriert)<br />

Schülerzahlen 1980/81 und 1991/92 in Tausend 23<br />

Das mexikanische Bildungssystem gilt als vorbildlich f ür lateinamerikanische Länder, jedoch hat die soziale<br />

Entwicklung mit der wirtschaftlichen Entwicklung nicht Schritt gehalten. Schwierigkeiten treten vor allem bei<br />

der flächenhaften Versorgung der häufig sehr abgelegenen ländlichen Gebiete auf.<br />

In der Praxis weist die Durchsetzung der Schulpflicht daher einige Mängel auf; so absolvieren auf dem Land nur<br />

etwa 30 % aller Kinder die Grundschule. Hinzu kommt, daß auf dem Lande bis über 95 % der Schüler den Unterricht<br />

vor Abschluß des dritten Schuljahres verlasen 24 . Dies hängt zum einen mit der Notwendigkeit der Erwerbsarbeit<br />

und zum anderen mit dem zum Teil mangelhaften Verständnis der Eltern zusammen. Zur Bewältigung<br />

der zahlreichen Probleme auf dem Land wurde ein spezielles Programm zum Bau von Schulpavillons aus<br />

Fertigteilen durchgeführt und der Bedarf an Lehrpersonal wurde durch die Gründung verschiedener Lehrerseminare<br />

auf dem Lande (escuela normal rural) gedeckt. Der Vorteil besteht insbesondere darin, daß die Lehrer<br />

mit dem Leben und der Sprache der jeweiligen Region vertraut sind.<br />

23 Quelle: STATISTISCHES BUNDESAMT (Hrsg.) 1995, S. 17<br />

24 Quelle: STATISTISCHES BUNDESAMT (Hrsg.) 1995, S. 47

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