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A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut

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Entwicklungsmöglichkeiten des Verdichtungsgebietes, daß von allen Seiten außer im Norden von einengenden<br />

Gebirgsrändern umschlossen ist.<br />

Im Stadtkern von Mexiko-Stadt expandierte der tertiäre Sektor, während die Wohnbev ölkerung je nach sozialer<br />

Schichtung und Einkommen in wachsendem Maße in den Osten oder Westen der Stadt abwanderte. Die<br />

(dazwischen gelegenen) intermediate areas waren im wesentlichen von der Mittelschicht besiedelt.<br />

Das Wachstum des Stadtgebiets und der verstädterten Zone von Mexiko-Stadt 11<br />

„ Zusätzlich wurden Ende der vierziger Jahre tiefgreifende Veränderungen an der räumlichen Struktur vorgenommen,<br />

was vor allem die Straßensanierung stimulierte, mittels welcher versucht werden sollte, durch die<br />

Erweiterung und Verlängerung enger Straßen, größere und verkehrsgerechtere Straßen zu schaffen, welche als<br />

Verkehrsachsen der Stadt fungieren sollten. Dies war in dem Grundriß der kolonialen Stadt nicht vorgesehen<br />

und setzte den Abriß von Landgütern voraus, deren Verschwinden die letzten Spuren der spanischen Eroberer<br />

beseitigte.“ (GARIBI 1994, S. 64)<br />

Die Phase des starken metropolitanen Wachstums nach dem zweiten Weltkrieg (ab ca. 1950)<br />

„ Der Zweite Weltkrieg, dessen wirtschaftlichen Konjunktureinfluß Mexiko zum Aufbau seiner Industrie und<br />

damit zum allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg nutze, bedeutete auch f ür den<br />

Metropolisierungsprozeß eine take-off Phase. So wuchs zwischen 1940 und 1950 mit 63 % die Stadtbevölkerung<br />

von Mexiko-Stadt sehr stark an, während die Einwohnerzahl des Staates Distrito Federal um nur 22 %<br />

anstieg. Die nachfolgenden Jahrzehnte waren durch z.T. noch dramatischere Bevölkerungswachstumsraten und<br />

bauliche Expansion der Kernstadt gekennzeichnet.“ (HEINEBERG/SCHÄFERS 1989, S. 106).<br />

In jedem Fall kam es zu massiven Umstrukturierungen und Flächenerweiterungen, von denen die Altstädte nicht<br />

verschont wurden. Doch anders als in manchen Ländern Lateinamerikas blieb die Zahl der Hochh äuser im<br />

Inneren der mexikanischen Kolonialstädte relativ gering. In Mexiko-Stadt markieren sie die explosionsartig<br />

angestiegenen Grundstückspreise vom 44stöckigen Lateinamerikaturm (Torre Latinoamericana) am Westrand<br />

der Altstadt über mehrere Kilometer nach Westen (Paseo de la Reforma) und Süden. Mittlerweile sind sie in die<br />

dazwischen liegenden Flächen der Zona Rosa eingedrungen. Die dortigen Villen der Jahrhundertwende wurden<br />

zunächst zu gesch äftlichen und touristischen Zwecken umfunktioniert, bevor sie schließlich durch große Hotel-<br />

11 Quelle: SANDER, H.-J. 1983, S. 51<br />

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