A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut
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Es wurden Dämme und Kanäle gebaut, die die Verbindungen auf den Seen und zwischen Tenóchtitlan und dem<br />
umgebenden Hochland verbesserten, nicht zuletzt unter militärischen Gesichtspunkten. Das Zentrum der<br />
Lagunenstadt bildete ein Tempelbezirk auf dessen Ruinen das heutige Stadtzentrum von Mexiko-Stadt steht.<br />
An der Stelle des ehemaligen Sonnentempels befindet sich heute der Zocalo. Über dem zerstörten Tempel<br />
wurde nach der spanischen Eroberung eine christliche Kirche errichtet.“ . 7<br />
Die Entwicklung von See und Besiedlung<br />
Aus der nachstehenden Abbildung läßt sich erkennen, wie sich die Besiedlung von Mexiko-Stadt über den ehemals<br />
mächtigen See von Texcoco vorgeschoben hat und somit die Seefläche auf ein Minimum zurückschrumpfte.<br />
192<br />
Städtisches Wachstum und die Schrumpfung der Seefläche im Hochtal von Mexiko 8<br />
Diese Entwicklung war das Ergebnis ständiger wasserbaulicher Bemühungen, den See trockenzulegen, um auf<br />
diese Weise Siedlungsgrund zu gewinnen, aber auch um die Gefahr von Überschwemmungen zu bannen.<br />
„ Die Spanier dagegen waren nach ihrer Tradition ‘festländisch’ eingestellt, d.h. eine Fortsetzung dieser amphibischen<br />
Kultur war für sie undenkbar. Ihr Bemühen richtete sich in erster Linie auf eine Trockenlegung des<br />
Sees, indem sie durch verschiedene wasserbauliche Maßnahmen, durch den Bau von Kanälen und Tunneln einen<br />
Abfluß des Sees in die nordwärts entwässernden Flüsse des zentralmexikanischen Hochlandes, z.B. des Rio<br />
Panuco, schufen. Mit diesen von häufigen Rückschlägen begleiteten Baumaßnahmen verfolgten sie auch das<br />
Ziel, den Seespiegel, der durch den jährlichen Wechsel von Regenzeit und Trockenzeit großen Schwankungen<br />
ausgesetzt ist, zu regulieren und die Gefahr von Überschwemmungen zu vermindern.“ 9<br />
7 SANDER 1983, S. 3f<br />
8 Quelle: SANDER, H.-J. 1983, S. 23<br />
9 SANDER 1983, S. 38