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A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut

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Blick in eine der Verkaufshallen des Marktes von Tepeaca 11<br />

Innerhalb der Angebotspalette ist eine räumliche Konzentration und Branchensortierung feststellbar. Im vorderen<br />

Bereich des Marktes finden sich überwiegend preisgünstige Textilien, im mittleren Bereich Nahrungsmittel,<br />

frisches Obst und Gemüse sowie kleinere Imbi ßstände. Im hinteren Bereich werden dagegen kleinere Haushaltswaren<br />

und noch handgeschmiedete Werkzeuge f ür landwirtschaftliche Arbeiten und den Haushalt angeboten,<br />

was auf die Zentralität des Marktes als regionalen Markt f ür die lokalen Bedürfnisse hinweist.<br />

Als Besonderheit fallen die dargebotenen Äpfel auf, welche aus dem Sonderkulturgebiet nördlich von Puebla<br />

ihren Weg zum Markt nach Tepeaca finden. Die Äpfel, f ür deren Anbau das Klima im Hochland von Mexiko<br />

weniger geeignet ist, finden in der Sidreproduktion Verwendung. Fleischstände, die zum überwiegenden Teil<br />

Hühnerfleisch anbieten, sind nur im zentralen Bereich vorhanden. Stände mit Rind- oder Schweinefleisch sind<br />

selten, was darauf zurückzuführen ist, daß Schweine und Rinder sehr teuer sind und somit Rind- und Schweinefleisch<br />

f ür die einfache Bevölkerung immer noch ein Luxusgut darstellt.<br />

Außer den sitzenden Händlern und den Marktstandbesitzer versuchen ambulante Händler ihre Waren an den<br />

Mann zu bringen. Sie verkaufen neben Snacks auch kleinere Textilien aus Schubkarren und Körben.<br />

Neben der Marktfläche existieren im hinteren Teil des Marktes noch festen Gebäude, welche als Lagerhallen<br />

oder Umschlagplätze f ür den Großhandel dienen sollten. Im vorderen Teil befinden sich die langgezogenen<br />

Gebäudeschuppen mit Ladenlokalen. Man versucht damit, die einzelnen Anbieter in die Hallen zu integrieren.<br />

Allerdings werden all diese Gebäude aufgrund der vergleichsweise hohen Standgebühren wenig in Anspruch<br />

genommen und sind geschlossen beziehungsweise leerstehend.<br />

An der sozial niedrig gestellten Käuferschicht, dem Angebot an vorwiegend Grundnahrungsmitteln, handgeschmiedeten<br />

Werkzeugen und Textilien der einfachen Art f ür die ländliche Bevölkerung sowie der psychologischen<br />

Verkaufsstrategie der Händler, die sehr unaufdringlich und zur ückhaltend erscheint, kann man beobachten,<br />

daß es sich hier um keinen touristischen Markt handelt, wie man ihn z.B. in Oaxaca, einem ausgesprochenen<br />

Touristenzentrum, findet. Touristen nehmen hier nur selten das Versorgungsangebot an.<br />

11 Quelle: Kai Apel, Aufnahme vom 11. September 1998<br />

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