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A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut

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Gegenwärtig ist die Fischereiwirtschaft aus Mexikos Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Ein Indiz für die wirtschaftliche<br />

Signifikanz dieses Sektors sind die zahlreichen staatlichen <strong>Institut</strong>ionen und Entwicklungsprogramme.<br />

Eine wichtige Anlaufstelle, die sich mit der wirtschaftlichen Exploration der Fischfangzonen des Landes<br />

befaßt, ist das 1953 gegründete „ <strong>Institut</strong>o Nacional de Pesca“. Im Jahr 1982 wurde ein eigenständiges<br />

Ministerium f ür Fischereiwesen, das „Secretaría de Pesca“, geschaffen.<br />

An den Fangmengen sind der privatwirtschaftliche und der genossenschaftlich-staatliche Bereich unterschiedlich<br />

stark beteiligt. Der Anteil der privatwirtschaftlichen Betriebe besitzt hier ein beträchtliches Übergewicht.<br />

Den öffentlichen Bereich bilden ähnlich wie im agrarischen Bereich Coorperativas, die z.T.<br />

Verkaufsgenossenschaften, darüber hinaus häufig aber auch Arbeitsgenossenschaften darstellen und vom<br />

Staat gestützt werden. So ist diesen z.B. durch gesetzliche Vorschriften der einnahmeträchtige Bereich der<br />

Meerestiere (Garnelen, Langusten, Muscheln) vorbehalten. Das Schwergewicht der staatlichen Unternehmen<br />

liegt vornehmlich auf der Binnenmarktversorgung und stellt damit in absehbarer Zeit keine großen<br />

Gewinnspannen und bedeutsame Wachstumschancen in Aussicht.<br />

Ein gro ßer Teil der Fischereiprodukte wird durch echte Küstenfischerei gewonnen, wobei die Fänge noch am<br />

selben Tag auf den Markt kommen und im Wesentlichen der Versorgung der Küstenbevölkerung dienen.<br />

Signifikanter ist daneben die Rolle einer Art der Fischerei, welche zwar in küstennahen Gewässern betrieben<br />

wird, bei welcher die Boote allerdings ähnlich wie bei der Hochseefischerei mehrere Tage auf See bleiben. Die<br />

Dauer der Reise wird dabei von der Menge des Eisvorrates an Bord bestimmt.<br />

Das „<strong>Institut</strong>o Nacional de Pesca“ unterscheidet vier Seefischereizonen:<br />

1.<br />

Die kalifornischen Gew ässer - Baja California, Nayarit, Sinaloa, Sonora<br />

Dieses Gebiet entspricht mit 3/4 aller nationalen Fänge dem wichtigsten Fanggebiet Mexikos. In den<br />

Bundesstaaten Sinaloa und Sonora werden die größten Fangmengen erzielt.<br />

Der kühle Kalifornienstrom bringt hier sauerstoff- und nährstoffreiches Wasser aus einer Tiefe von ca.<br />

200 m und beeinflußt die Entwicklung der Nahrungskette Plankton-Sardinen-Thunfisch damit in entscheidendem<br />

Maße positiv. Zudem geht der Nährstoffreichtum der Gewässer hier auf die Zufuhren aus<br />

den in den Golf mündenden Flüsse zurück. Der Golf von Kalifornien ist durch diese einen besonderen<br />

Fischreichtum begründenden natürlichen Gegebenheiten das fischreichste Gewässer Mexikos.<br />

Die mit Abstand größten Fangmengen werden hier<br />

bei den Sardinen erreicht, vor allem in und um<br />

Ensenada im Nordwesten des Landes sind deswegen<br />

eine umfangreiche Fangflotte und Konservenfabriken<br />

entstanden. Tomatenanbaugebiete südlich<br />

von Ensenada beliefern die fischverarbeitende<br />

Industrie mit Früchten f ür Soßen. In Cabo San<br />

Lukas auf Baja California ist man im besonderen<br />

Maße auf die Verarbeitung von Thunfisch spezialisiert.<br />

Mazatlán ist zum wichtigsten Hafen beim<br />

Einfrieren von Garnelen avanciert.<br />

Jedoch nicht nur die natürlichen Bedingungen<br />

fördern hier den Fischfang, sondern auch die<br />

günstigen Absatzmöglichkeiten. Der Löwenanteil<br />

der Meeresprodukte wird in die USA exportiert.<br />

Die Kalifornischen Gewässer haben sich als Zentrum<br />

des gesamtwirtschaftlich nicht<br />

unbedeutenden Garnelenfanges etabliert, wobei<br />

besonders reiche<br />

Fischanlandungen nach Seefischzonen 1960 Vorkommen im nördlichen, flachen Golfbereich<br />

existieren. Neben einer Konservenindustrie hat das Gebiet aus den Tatsachen der realtiv dünnen Besiedlung<br />

und der großen Entfernung zu den Bev ölkerungszentren resultierend nur die Chance, sich in das<br />

kalifornische Wirtschaftsgebiet mit einzureihen, wie dies mit den agrarischen Spezialkulturen bereits<br />

geschehen ist.<br />

26<br />

26 Quelle: GIERLOFF -E MDEN 1979, S. 365<br />

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