A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut
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Temperaturunterschiede können nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich differenziert auftreten, z.B. an der<br />
Sonnen- und Schattenseite eines Gesteinsblocks.<br />
Die Bildung von Grus ist nur eine Form der Insolationsverwitterung. Hier beruht die Ursache f ür die Lockerung<br />
des Gesteins auf der Zusammensetzung aus verschiedenen Mineralien. Jedes Material hat eine charakteristische<br />
Wärmekapazität, eine unteschiedliche Wärmeleitfähigkeit, einen eigenen Ausdehnungskoeffizienten und mit<br />
seiner eigenen Farbe auch eine unterschiedliche Absorptionsfähigkeit. Deshalb ist Granit mit seinen Mineralen<br />
Feldspat, Quarz und Glimmer besonders anfällig für die Grusbildung. Verstärkend kommt hinzu, wenn der Hang<br />
- wie in dem von uns beobachteten Fall - eine südwestliche Exposition aufweist.<br />
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Vergruste Granite 1<br />
Eine weitere Form der Insolationsverwitterung ist die Exfoliation. Hierbei platzt das Gestein an der Oberfläche<br />
schalenförmig ab. Durch Temperaturschwankungen kann es auch zur Sprengung größerer Gesteinsblöcke<br />
kommen. dieser Prozeß ist eine wichtige Vorraussetzung f ür das Einsetzen der chemischen Verwitterung, die<br />
wiederum Vorraussetzung f ür die Bodenbildung ist.<br />
Das tropische Klima begünstigt die Verwitterung. Die Einstrahlung ist den ganzen Tag sehr hoch und mit der<br />
Einstrahlung auch die Temperaturen. Vor allem in tropischen Gebirgen sind die Temperaturunterschiede zwischen<br />
Tag und Nacht sehr groß. Trockenheit begünstigt speziell die Insolationsverwitterung, da die Einstrahlung<br />
tagsüber überwiegend in Form von direkter Strahlung erfolgt, und die Ausstrahlung nachts nicht durch eine<br />
Wolkendecke und deren Gegenstrahlung reduziert wird.<br />
Das Klima<br />
Das Klima in Mexiko ist sehr vielfältig. An der Ostküste ist es in erster Linie durch die Passatwinde geprägt.<br />
Der Süden Mexikos ist relativ schmal und hat dadurch ozeanisches Klima, während der nördliche, bis über 1.000<br />
km breite Teil, im Inneren kontinentales Klima aufweist. Mexiko wird durch den nördlichen Wendekreis in einen<br />
tropischen, und einen außertropischen Bereich geteilt. Der Norden kann im Winter von außertropischen Zyklonen<br />
beeinflußt werden; die meiste Zeit ist jedoch der Subtropische Hochdruckgürtel mit seinen absinkenden,<br />
trockenen Luftmassen wetterbestimmend für die nördlichen Teile Mexikos. Der äußerste Süden gerät im Sommer<br />
unter den Einfluß der ITC. Entscheidenden Einfluß auf die Niederschlagsverhältnisse in Mexiko haben die<br />
angrenzenden Ozeane mit ihren Meerseströmungen. Die Karibische See und der Golf von Mexiko bekommen<br />
durch den Nordäquatorialstrom warme Wassermassen zugeführt. Dadurch kann der Passatwind viel Feuchtig-<br />
1 Quelle: Judith Fischer/Katharina Müller; Aufnahme vom 19. September 1998