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A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut

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Unsere Fahrt endete bei den<br />

schwimmenden Gärten von<br />

Xochimilco (auf Nahúatl „ Ort, wo<br />

die Blumen wachsen“). Xochimilco<br />

ist trotz zunehmender Verschmutzung<br />

der Kanäle immer noch ein<br />

beliebtes Ausflugsziel der Großstädter,<br />

was wir auch selbst feststellen<br />

durften. In idealisierter Form<br />

soll es mit seinen schwimmenden<br />

Kaufläden an die alter Stadt<br />

Blick auf die Insurgentes Sur<br />

Tenóchtitlan erinnern. Nach aztekischem<br />

Vorbild wurden zur Landgewinnung<br />

„ chinampas“ angelegt,<br />

d.h. man f üllte Flöße und Rohrgeflechte<br />

mit Erde und Pflanzen und<br />

verankerte sie im seichten Seewasser.<br />

Durch die<br />

Pflanzenwurzeln, die im Laufe der Zeit auf den Grund des Sees wuchsen und dort Halt fanden, konnte<br />

fruchtbares Land gewonnen werden. Den Spaniern unterlief jedoch ein Irrtum und so wurden aus Chinampas<br />

Jardínes Flotantes, schwimmende Gärten, die ursprünglich gar nicht schwammen.<br />

4<br />

190<br />

Exkurs: Die Stadtentwicklung von Mexiko-Stadt<br />

Die politische Gliederung der metropolitanen Zone<br />

Zur Angabe der momentanen Einwohnerzahl von Mexiko-Stadt stehen mindestens drei verschiedene flächenmäßige<br />

Bezugseinheiten zur Auswahl. Diese Tatsache ergibt sich daraus, daß die Stadt längst über ihre engeren<br />

Munizipialgrenzen hinausgewachsen ist und eine metropolitane Zone einnimmt, die fast mit den Grenzen des<br />

südlichen Naturraums „Hochtal von Mexiko“ identisch ist.<br />

Die genannten Bezugseinheiten sind:<br />

Der Bereich der Ciudad de México, das engere Stadtgebiet im Sinne des mexikanischen Municipio<br />

(Gemeinde) mit ca. 3.5 Mio. Einwohnern,<br />

der Bundesdistikt, Distrito Federal (D.F.), in gleicher Rechtsposition wie alle anderen mexikanischen<br />

Bundesstaaten mit ca. 12 Mio. Einwohnern,<br />

die metropolitane Zone, die nicht nur über die engeren munizipalen, sondern auch über die Grenzen des<br />

Distrito Federal in die benachbarten Bundesstaaten hineingewachsen ist und dort eigene Siedlungsbezeichnungen<br />

trägt, wie etwa die 2 Mio. Stadt Netzahualcoyotl am Ostrand von Mexico D.F.<br />

Diese Zone umfaßt etwa eine Wohnbevölkerung von 22-25 Mio. Menschen.<br />

Verwaltungsmäßig ist die Stadt in zwölf cuarteles, d.h. Quartiere eingeteilt. Das Cuartel gliedert sich wiederum<br />

in zwölf delegaciones.<br />

Die Bevölkerungsentwicklung von Mexiko-Stadt<br />

„ Die Bevölkerungsentwicklung in der metropolitanen Zone verläuft besonders seit 1940 extrem exponentiell mit<br />

über 5,5 % Zunahme pro Jahr. Seit 1970 bis zum letzten Zensus 1980 ist jedoch eine deutliche Abschwächung<br />

auf 4,5 % erkennbar. Bei weiterhin zurückgehender Wachstumsrate rechnet man für das Jahr 2000 im günstigsten<br />

Fall mit einer Einwohnerzahl von 26 Mio. Wenn die Wachstumsrate nicht mehr weiter f ällt, mit 35 Mio.<br />

Menschen.<br />

Der Bevölkerungsgewinn verteilt sich sehr unterschiedlich auf die beiden Teile der metropolitanen Zone. Im<br />

Bundesdistrikt ist die Wachstumsrate bis 1980 auf 2,2 % gefallen; f ür das Jahr 2000 rechnet man nur noch mit<br />

etwa 1,5 %. Die außerhalb des Bundesdistrikts liegende Randzone dagegen weist eine noch gleichbleibend hohe<br />

Rate von 5,5 % auf, die günstigstenfalls mit 4,7 % f ür das Jahr 2000 gesch ätzt wird. (Eine Wachstumsrate<br />

von 5 % bedeutet eine Verdoppelungszeit von 14 Jahren, bei 2 % von 35 Jahren.)<br />

4 Quelle: Bärbel Wagner/Andreas Weidmann, Aufnahme vom 28. September 1998

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