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A R B E I T S B E R I C H T E - Geographisches Institut

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30er Jahren war im Bereich des handwerklichen Gewerbes keine eindeutige Spezialisierung zu erkennen 11 . Die<br />

wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten lagen im Bereich des Handels. Bei der Versorgung des Hinterlandes<br />

von Mitla war das dominierende Transportmittel der Maultierkarren. Obwohl er zwar lange unterwegs war,<br />

stand er auf den schwer zu befahrenden Wegen nicht in Konkurrenz zu den motorisierten Händlern aus Oaxaca.<br />

Die verzweigten Wege ins Umland, kennzeichnen die zentrale Funktion Mitlas f ür sein Hinterland. Als Anfang<br />

der 40er Jahre das Straßennetz ausgebaut wurde und Mitla verkehrsmäßig gut an die Panamericana Richtung<br />

Isthmus von Tehuantepec und in die Sierra angeschlossen wurde, standen die kleinen Händler durch die ferne<br />

Konkurrenz vor einer existentiellen Bedrohung.<br />

Das Handelsnetz Mitlas 12<br />

Zwar konnte sich Mitla die Funktion als Umschlagplatz erhalten, die Bedeutung Mitlas als wichtiges Zentrum<br />

des Zwischenhandels rückte aber immer stärker in den Hintergrund; spätestens ab Ende der 80er Jahre brachte<br />

ein deutlicher Rückgang der Nachfrage den Handel nahezu gänzlich zum Erliegen13 . Da ein Ausweichen in<br />

intensivere landwirtschaftliche Nutzung aufgrund der kargen Böden um Mitla nicht möglich schien, mußte eine<br />

andere Alternative ins Auge gefaßt werden.<br />

Woher die Anstöße f ür ein Umsatteln in den Bereich der Weberei kamen, bleibt ungekl ärt. Die Herberge „ La<br />

Sorpresa“ scheint aber eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang gespielt zu haben; sie war in jenen Tagen<br />

an den amerikanischen Pensionär FRISSEL verkauft worden. Der neue Besitzer ließ auf Anstoß von Politikern<br />

aus Mitla das Haus in ein Museum f ür zapotekische Kunst und traditionelle Handwerkstechniken umwandeln.<br />

Erste Arbeiten mit alten Webstühlen in diesem Museum erwiesen sich schnell als eine lukrative Einkommensquelle,<br />

so daß viele ehemalige Händler in diesen neuen Wirtschaftszweig investierten. Der Zeitpunkt dafür schien<br />

nahezu ideal zu sein. Zudem gab es einige Mexikaner, die nach jahrelangen Arbeitsaufenthalten in den USA ihr<br />

gespartes Kapital in Webstühle investierten. Bereits Ende der 60er Jahre hatte sich die Weberei in Mitla zu<br />

einem blühenden Gewerbe entwickelt. 14<br />

11 vgl. DÜRR 1996, S. 56f<br />

12 Quelle: DÜRR 1996, S. 53<br />

13 vgl. DÜRR 1996, S. 37<br />

14 vgl. DÜRR 1996, S. 74<br />

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