Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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Bürgermeisterstraße 2<br />
Anlässlich e<strong>in</strong>er Lückenbebauung an der zentral gelegenen <strong>Bernau</strong>er Bürgermeisterstraße<br />
2 im Jahre 1994 wurden <strong>in</strong> den oberen Lagen Fundamentreste ebenerdiger<br />
Gebäude sowie Kellerräume freigelegt, die <strong>in</strong> den 1980er Jahren abgerissen worden<br />
waren. 165 Die <strong>in</strong>sgesamt 7 Kellerräume befanden sich im Westen und Nordwesten des<br />
Grundstücks und wiesen Treppen und Ziegelfußböden auf. Die ebenerdigen Räume<br />
lagen im Osten und zeichneten sich durch Rollste<strong>in</strong>lagen, Stampflehmböden bzw.<br />
Ziegelfußböden ab. Der südöstlichste dieser Kellerräume grenzte an e<strong>in</strong> Doppelgewölbe<br />
der bestehenden Ostwand. In den unteren Schichten wurde ausschließlich<br />
der mittelalterliche Horizont erfasst. Außerhalb der ehemaligen Bebauung ließen sich<br />
noch ungestörte Schichtenabfolgen beg<strong>in</strong>nend mit der mittelalterlichen Erstnutzung<br />
des Areals nachweisen. Innerhalb der ältesten mittelalterlichen Kulturschicht waren<br />
Pfostenlöcher und Siedlungsgruben e<strong>in</strong>getieft. Das daraus geborgene Fundmaterial<br />
enthält ausschließlich typisch spätmittelalterliche harte Grauware des 13.-15. Jahrhunderts.<br />
Als sensationeller, <strong>in</strong> Altstädten Brandenburgs äußerst seltener Fund ist e<strong>in</strong> mittelalterliches<br />
Boot zu nennen, das noch unterhalb der oben genannten Kulturschicht lag.<br />
98<br />
165 Wanzek/Wittkopp 1995, 136-137; BLDAM-<br />
Grabungskurzbericht (B. Wanzek/ehemals Fa. GAD)<br />
[115] Mittelalterlicher<br />
Bootsfund. Nur schwer zu<br />
erkennen s<strong>in</strong>d die Reste der<br />
verkohlten Plankenstruktur<br />
sowie der Holzpfosten,<br />
der Teil e<strong>in</strong>es Anlegestegs<br />
gewesen se<strong>in</strong> könnte.