Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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68 BLDAM-Grabungsbericht UBO 2003: 93 (M. Pytlik/<br />
Fa. <strong>ABD</strong>-<strong>Dressler</strong>).<br />
<strong>Bernau</strong> um 1620<br />
Archäologische Dokumentation:<br />
- Südlicher Stadtmauerweg [2004]<br />
Südlicher Stadtmauerweg zwischen Alte Goethestraße und Ste<strong>in</strong>tor<br />
(1. Bauabschnitt)<br />
Die Sanierung des Innenweges entlang der gut erhaltenen Stadtmauer erfolgte<br />
durch die Stadt <strong>Bernau</strong> <strong>in</strong> sechs Bauabschnitten. Im Bereich des 1. Bauabschnitts<br />
zwischen dem Mauerdurchbruch der Goethestraße und dem Ste<strong>in</strong>torplatz wurden<br />
im Jahre 2004 Erde<strong>in</strong>griffe auf etwa 120 m Länge, 3 m Breite und teilweise 2 m Tiefe<br />
<strong>in</strong>sbesondere für die Medien vorgenommen. Vom bisher unbefestigten Weg wurde<br />
der aus festgestampftem Bauschutt bestehende Altbelag ca. 70 cm tief abgetragen.<br />
Da im historischen Altstadtbereich <strong>bei</strong> Aufschlüssen dieser Tiefe und der unmittelbaren<br />
Nähe zur Stadtmauer zw<strong>in</strong>gend mit der Störung mittelalterlicher Strukturen<br />
gerechnet werden musste, wurde e<strong>in</strong>e archäologische Baubegleitung beauftragt. 68<br />
Aufgrund der vorgegebenen E<strong>in</strong>griffsbreite und der Baurichtung wurden hauptsächlich<br />
Ostprofile von 3 m Breite dokumentiert, deren Aufbau über die gesamte Trassenlänge<br />
sehr e<strong>in</strong>heitlich war.<br />
Unter dem genannten Schuttauftrag folgte e<strong>in</strong>e etwa 50 cm starke Brandschuttschicht,<br />
die sehr viel Ziegelbruch, verkohltes Holz, Flaschenglas, Ofenkacheln und<br />
Hauskeramik wie bemalte Irdenware der Frühen Neuzeit enthielt. Darunter lagen bis<br />
zu 1 m mächtige Sandaufschüttungen <strong>in</strong> immer ähnlicher Schichtenabfolge. Diese<br />
sowie die darunter folgende Schicht steigen stark nach Süden gegen die Stadtmauer<br />
h<strong>in</strong> an. In e<strong>in</strong>er Tiefe von etwa 2 m folgte e<strong>in</strong>e weitere lehmige Kulturschicht mit viel<br />
Holzsplittern, Tierknochen und Holzkohle unmittelbar über den anstehenden Boden.<br />
Diese nach oben abgeschlossene Schicht wird durch die gefundene Keramik – harte<br />
Grauware (Gebrauchskeramik, siehe Glossar) – <strong>in</strong>s späte Mittelalter datiert.<br />
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