Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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[101-102] Blick von der<br />
Tuchmacherstraße <strong>in</strong> die<br />
Grünstraße damals und<br />
heute<br />
Grünstraße 8 waren alle Gebäude <strong>in</strong> diesem Bereich unterkellert. Bei den Kellerräumen<br />
handelt es sich <strong>in</strong> der Regel um Feldste<strong>in</strong>keller, wohl Braukeller, die mehrere<br />
Bauphasen vom ausgehenden Mittelalter bis <strong>in</strong> das 20. Jahrhundert aufwiesen.<br />
Im Kreuzungsbereich Tuchmacherstraße / Grünstraße kam u. a. e<strong>in</strong> 1,20 m breiter<br />
und 6 m langer, mit Schutt verfüllter Kellergang zutage, der e<strong>in</strong>st zur Grünstraße 14<br />
gehörte. Das aufgehende, mehrphasige Mauerwerk bestand aus zwei mehrlagig<br />
erhaltenen Mauerzügen, das vermörtelte Fundament aus bear<strong>bei</strong>teten Feldste<strong>in</strong>en<br />
und Ziegeln im wilden Verband. Die Außenseite war mit e<strong>in</strong>em Kalkgemisch bzw.<br />
mit e<strong>in</strong>er modernen Zementmörtelschicht verputzt. Vom ehemaligen Grundstück<br />
Grünstraße 10 zeigt sich e<strong>in</strong> ähnlicher Aufbau: Über dem anstehenden Boden<br />
lagerten sich neben der mittelalterlich/frühneuzeitlichen Schichtung auch zwei<br />
Schichten der Brandkatastrophen von 1406 und 1485 ab [103]. Die 80 cm starke<br />
Kelleraußenwand bestand aus teils bear<strong>bei</strong>teten F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>gen, Feldste<strong>in</strong>en und Ziegelbruch<br />
im Kalkmörtelverband. Des Weiteren kamen die stark gestörten Kellerüberreste<br />
bzw. Grundstücksgrenzmauern der Grünstraße 6/8 sowie die südwestliche Außenwand<br />
des Kellers der Grünstraße 12 samt Baugrube zutage, die verschiedene Umbauphasen<br />
bis <strong>in</strong>s 20. Jahrhundert h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erkennen ließ.<br />
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