Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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134 BLDAM-Grabungsbericht UBO 2005: 3<br />
(M. Escobedo/Fa. <strong>ABD</strong>-<strong>Dressler</strong>).<br />
Hohe Ste<strong>in</strong>straße zwischen Kirchgasse und Mühlenstraße<br />
Die Kontrolle der Sanierung bzw. Neuverlegung der Tr<strong>in</strong>kwasserleitung mit Anb<strong>in</strong>dung<br />
der Hausanschlüsse entlang der Hohe Ste<strong>in</strong>straße zwischen der Kirchgasse und<br />
der Mühlenstraße – teilweise entlang des Innenweges der Stadtmauer – erfolgte im<br />
Jahre 2005 über e<strong>in</strong>e Länge von ca. 160 m, e<strong>in</strong>e Breite von ca. 80 cm und e<strong>in</strong>er Tiefe<br />
von ca. 1,70 m. Auftraggeber waren der Wasser- und Abwasserverband „Panke/F<strong>in</strong>ow“<br />
und die Stadtwerke <strong>Bernau</strong>. 134 Das untersuchte Gelände ist relativ uneben und weist<br />
e<strong>in</strong>e Anhebung <strong>in</strong> nordöstliche Richtung zwischen 71,87 m und 72,60 m DHHN auf.<br />
Innerhalb der gesamten Untersuchungsfläche konnten acht mittelalterliche bis frühneuzeitliche<br />
Befundkomplexe dokumentiert werden. Durchgehend zeigten sich zwei<br />
Kulturhorizonte. Der erste Kulturhorizont mit e<strong>in</strong>er nachgewiesenen Bauaktivität<br />
ist <strong>in</strong> das Spätmittelalter bzw. <strong>in</strong> die frühe Neuzeit zu setzen. Hier kamen zahlreiche<br />
Grauwarefragmente, Tierknochen und e<strong>in</strong>ige Metallobjekte zu Tage. Die Schicht<br />
datiert <strong>in</strong> das späte Mittelalter bzw. die frühe Neuzeit und steht <strong>in</strong> direktem Zusammenhang<br />
mit der Stadtmauer. Unterhalb der ersten Kulturschicht erstreckte sich der<br />
Rest e<strong>in</strong>er Grabenverfüllung, die auf den südlich angrenzenden, <strong>in</strong>neren Stadtmauerbereich<br />
zuläuft. Die ursprüngliche Breite und Tiefe konnte nicht festgestellt werden.<br />
E<strong>in</strong> zweiter mittelalterlicher Kulturhorizont ließ sich darunter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tiefe von<br />
ca. 1,50 m erkennen. Dieser enthielt verbrannte Tierknochen und Grauwarefragmente<br />
mit organischen Resten auf der Innenfläche. E<strong>in</strong> Mauerfundament konnte nur im<br />
Profil aufgenommen werden und bestand aus e<strong>in</strong>zelnen großen und mittelgroßen<br />
Feldste<strong>in</strong>en. Entlang des gesamten Schachts wurde der Rest e<strong>in</strong>es verfüllten Grabens<br />
dokumentiert, der auf den südlich angrenzenden Stadtmauerbereich zuläuft. Se<strong>in</strong>e<br />
ursprüngliche Breite und Tiefe konnte im Rahmen der Baubegleitung nicht ergraben<br />
werden. Innerhalb der Verfüllung fanden sich zahlreiche Grauwarefragmente,<br />
kalz<strong>in</strong>ierte Tierknochen und Metallobjekte. Offensichtlich diente dieser Graben<br />
ursprünglich als Entwässerungsgraben, der bereits während der Zeit der zweiten<br />
spätmittelalterlichen/frühneuzeitlichen Kulturschicht nicht mehr <strong>in</strong> Funktion war.<br />
Im Anschluss an die o. g. Maßnahme folgte im Jahre 2005 die Sanierung der Regenund<br />
Schmutzwasserleitung mit Anb<strong>in</strong>dung der Hausanschlüsse entlang der Hohe<br />
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