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Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

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Bei dem größten Teil der geborgenen mittelalterlichen Keramik handelt es sich um<br />

grautonige, reduzierend gebrannte Irdenware der jüngeren Kugeltopfkeramik aus der<br />

2. Hälfte des 12. Jahrhunderts bis um 1500. Darunter s<strong>in</strong>d Standbodengefäße wie<br />

rundbodige Kugeltöpfe, Grapen (historisches Kochgerät: Topf oder Kessel mit Standfüßen),<br />

Krüge, Becher sowie Reste e<strong>in</strong>es Vier- oder Mehrpassgefäßes (Gefäß mit vier<br />

oder mehr wellenartigen Ausgusse<strong>in</strong>buchtungen). An Verzierungsvarianten kommen<br />

Riefen, Rollstempeldekor und Leisten aus F<strong>in</strong>gerkniffen vor [104]. Anhaftungen von<br />

Ruß an e<strong>in</strong>er Reihe von Keramikfragmenten deuten die Nutzung der Gefäße als<br />

Kochgeschirr an. Unter der Ofenkeramik liegen besonders Napf- oder Spitzkacheln<br />

mit quadratischer Öffnung aus harter Grauware und grün glasierter Irdenware vor.<br />

Neben der o. g. typischen harten Grauware trat engobiertes Fastste<strong>in</strong>zeug des<br />

14. und 15. Jahrhunderts auf. Diese Ware ist mit e<strong>in</strong>er roten, violetten bzw. braunen<br />

glänzen-den Engobe (Beschichtung aus Tonschlick) überzogen, die sich aufgrund<br />

ihrer wasser-undurchlässigen Oberflächenbehandlung besser zur Aufnahme von<br />

Flüssigkeiten als die unbehandelte harte Grauware eignete. Die Gefäße s<strong>in</strong>d mittels<br />

Riefen und Zierleisten optisch aufgewertet worden. E<strong>in</strong>e weitere Keramikgattung ist<br />

90<br />

[103] Kellermauer neben<br />

mittelalterlich/frühneuzeitlichen<br />

Kulturhorizonten sowie<br />

Schichten der Stadtbrände<br />

von 1406 und 1485<br />

[104] Unterschiedlich<br />

verzierte Gefäßscherben aus<br />

dem 12.-15. Jahrhundert

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