Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

139 BLDAM-Grabungskurzbericht UBO 2009: 74
(Th. Hauptmann/Fa. BAB).
140 BLDAM-Grabungskurzbericht BAO 1997: BAR
190/191 (H. Kretzschmann/ehemals Fa. Strackenbrock
& Urban).
141 Wernicke 1992, 43.
142 Bügel 1993, 44.
143 Wittkopp 2000, 122.
144 BLDAM-Grabungsbericht UBO 2006, 95
(K. Grüneberg/Fa. ABD-Dressler).
[84] Spätmittelalterlicher
Graben in der Grünstraße
Bernau um 1620
Mühlenstraße und Grünstraße
Archäologische Dokumentation:
- Mühlenstraße [1997/1999]
- Grünstraße [2006]
Während der Straßensanierung im Jahre 1997 in der Mühlenstraße zwischen der
Hohen Steinstraße und Grünstraße konnten die Reste der 1785 abgerissenen Kirchhofmauer
der St.-Marien-Kirche hier nun nicht mehr festgestellt werden. 140 Die
Grünstraße befindet sich im Nordwesten der Altstadt, verläuft von West nach Ost,
vom Pulverturm bis zur St.-Marien-Kirche und stößt dort auf die Mühlenstraße, die in
Richtung Norden zum ehemaligen Mühlentor abzweigt. „Die Grünstraße, ca. 160 m
lang und ca. 5,80-7,40 resp. 10-13,45 mtr. breit, erstreckt sich von der Stadtmauer
resp. dem Rundturm (Pulverturm) in östlicher Richtung bis zum Kirchplatze.“ 141
Insgesamt 15 Hausstellen lassen sich zur Jahrhundertwende feststellen: sieben
Handwerker und ein Kaufmann auf der südlichen Seite, zehn Anlieger, davon sechs
Ackerbürger, sieben mit Braurecht auf der nördlichen Seite. 142 Die Straßenbebauung
wurde in den 1970/1980er Jahren durch den großflächigen Abriss aus dem Stadtbild
ausradiert.
Bei den nachfolgenden Untersuchungen im Jahre 1999 in der Mühlenstraße wie
auch in der nördlichen Kirchgasse wurden gegenüber der heutigen Straßenflucht
verschobene ältere Bebauungsreste und Brunnen erfasst. 143 Im Jahr 2006 wurden
die Leitungstrassen in der Grünstraße neu verlegt sowie die Mühlenstraße unter
archäologischer Begleitung grundhaft ausgebaut. 144 Die Grabungsergebnisse der
jüngsten Grabung bestätigen die bisherigen dokumentierten Befunde. Dabei
konnten in der Grünstraße noch spätmittelalterliche Wegehorizonte, Kultur- und
Planierschichten, mehrere Siedlungsgruben, Pfostenlöcher und ein Abflussgraben
festgestellt werden.
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