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Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

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Über dem anstehenden Sand lag e<strong>in</strong> spätmittelalterlicher Wegehorizont mit e<strong>in</strong>er<br />

dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getieften Siedlungsgrube und Pfostengrube auf, der wiederum durch e<strong>in</strong>e<br />

Geländeplanierung überdeckt wurde. Beide genannten Schichten wurden durch e<strong>in</strong>en<br />

südwestlich-nordöstlich verlaufenden und somit den mittelalterlichen Weg parallel<br />

begleitenden trichterförmigen Graben geschnitten [84]. Der Graben war bis 1 m breit,<br />

etwa 80 cm tief und mit Holzkohle, Brandlehm, Ste<strong>in</strong>en, Fischschuppen, Tierknochen<br />

sowie harter Grauware verfüllt. Schließlich waren der Graben und die Planierung mit<br />

e<strong>in</strong>er Kulturschicht und e<strong>in</strong>er dünnen Schicht mit Brandrückständen im Laufe der Zeit<br />

bedeckt worden. Diese schmale Brandschicht ist vermutlich mit kle<strong>in</strong>eren Bränden<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung zu br<strong>in</strong>gen, nicht aber mit den flächigen katastrophalen Stadtbränden<br />

von 1404 oder 1483. E<strong>in</strong>e weitere jüngere, spätmittelalterliche Kulturschicht überlagert<br />

diese Brandschicht, oberhalb folgen frühneuzeitlich/neuzeitliche Auffüllschichten.<br />

Ab e<strong>in</strong>er Tiefe von ca. 1 m fanden sich m<strong>in</strong>destens fünf Kellerreste, die vorwiegend<br />

der oben angeführten Wohnhausbebauung bis um 1900 zuzuschreiben s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong> gut erhaltener Feldste<strong>in</strong>keller enthielt e<strong>in</strong>en sekundär verwendeten Sandste<strong>in</strong> mit<br />

auf dem Kopf stehenden Ritzungen, der im unteren Teil der südwestlich verlaufenden<br />

Quermauer im Verband mit Feldste<strong>in</strong>en verbaut war. E<strong>in</strong> Kohleabdruck ergab vermutlich<br />

die Jahreszahl 1461 und ermöglicht e<strong>in</strong>e Datierung des Kellers post quem (nach<br />

diesem Zeitpunkt) [85-87]. Auch wenn der Zeitpunkt des Kellerbaus unklar bleibt, so<br />

82<br />

[85] Kellerfundamente <strong>in</strong><br />

der Grünstraße<br />

[86-87] Feldste<strong>in</strong> (Bild<br />

um 180° gedreht) mit der<br />

Ritzung 1461, sichtbar mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>es Kohleabdrucks

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