06.12.2012 Aufrufe

Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

72 Im untersuchten Bereich wurden <strong>in</strong>sgesamt 4 nicht<br />

näher zu def<strong>in</strong>ierende Siedlungsgruben identifiziert,<br />

die mit e<strong>in</strong>er graubraunen, sandigen Aufschüttung<br />

und e<strong>in</strong>igen Keramikfragmenten (harte Grauware),<br />

Holzkohlereste, Tierknochen und kle<strong>in</strong>eren Feldste<strong>in</strong>en<br />

verfüllt waren.<br />

[33] Mittelalterliche<br />

Kulturschichten am<br />

östlichen Stadtmauerweg<br />

Im Zusammenhang mit dem ersten mittelalterlichen Kulturhorizont s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

Siedlungsgrube sowie die Fundamente dreier Lughäuser entlang der Stadtmauer<br />

zu sehen. Die Vorsprünge der Lughäuser basierten auf Fundamenten aus großen<br />

und mittelgroßen Feldste<strong>in</strong>en, die mit Kalkmörtel verfugt s<strong>in</strong>d und sich noch<br />

0,80 m-1,40 m <strong>in</strong> Westrichtung und bis ca. 1 m unterhalb der Straßenoberfläche<br />

erstrecken. Im Bereich der Fundamentbaugrube konnten zwei verschiedene spätmittelalterliche<br />

bzw. frühneuzeitliche Schichten differenziert werden. Daraus ergab<br />

sich, dass das Fundament der Stadtmauer <strong>in</strong> diesem Bereich bis auf die erste mittelalterliche<br />

Siedlungsschicht h<strong>in</strong>ab reichte. Die schmale Kulturschicht selbst war mit<br />

zahlreichen Grauwarefragmenten, sehr wenigen Irdenwarescherben, Tierknochen,<br />

Holzkohleresten und starken Brandspuren durchsetzt.<br />

E<strong>in</strong> zweiter Kulturhorizont umfasst e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>en Grubenkomplex72 und Baustrukturreste,<br />

die aufgrund der dar<strong>in</strong> enthaltenen Keramikfragmente <strong>in</strong>s Mittelalter<br />

zu datieren s<strong>in</strong>d.<br />

Im Planum wurde der Rest e<strong>in</strong>es südöstlich-nordwestlich ausgerichteten Mauerfundaments<br />

aus großen und mittelgroßen Feldste<strong>in</strong>en dokumentiert. Das Fundament<br />

wurde <strong>in</strong> Lehm gesetzt und vertiefte die zweite Kulturschicht. Zehn Meter nördlich<br />

davon entfernt wurde e<strong>in</strong>e weitere, dreilagige Ste<strong>in</strong>konzentration im Profil freigelegt.<br />

Der Befund sche<strong>in</strong>t auch der Rest e<strong>in</strong>er Bauaktivität <strong>in</strong>nerhalb der zweiten mittelalterlichen<br />

Kulturschicht zu se<strong>in</strong>. Andererseits gehört der Rest e<strong>in</strong>es Pflughorizonts<br />

mit Spatenstichspuren, die sich <strong>in</strong> dem anstehenden Boden vertiefend erhalten<br />

haben, sowie partiell e<strong>in</strong>ige mächtige Aufschüttungen ebenfalls <strong>in</strong> die Siedlungsaktivität<br />

dieser zweiten mittelalterlichen Kulturschicht. Der zweite Kulturhorizont<br />

ist jedoch vorrangig durch e<strong>in</strong>e 20 cm-25 cm starke, durchlaufende Kulturschicht<br />

aus graubraunem Sand mit Holzkohleresten, kle<strong>in</strong>en Feldste<strong>in</strong>en, zahlreichen Grauwarefragmenten<br />

und Tierknochen charakterisiert.<br />

Der dritte und älteste Kulturhorizont wird durch e<strong>in</strong>e ca. 20 cm starke graubraune,<br />

sandige Schicht def<strong>in</strong>iert. Sie verlief <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tiefe von ca. 2,50 m unter der Geländeoberkante<br />

und zeigte e<strong>in</strong>e Konzentration aus Holzkohle und Brandspuren. Aus dem<br />

Befund konnte an Keramik e<strong>in</strong> urgeschichtliches unverziertes Fragment geborgen<br />

werden.<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!