Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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zungen sowie drei den heutigen Straßenverlauf querende Gräben auf Grundstücksgrenzen,<br />
die ehemals bis zur Stadtmauer durchliefen. Auch diese Gräben wurden<br />
wohl ursprünglich für die Wasserversorgung der Brauereien angelegt, später aber<br />
für die Abwasserentsorgung umfunktioniert und müssten daher e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung<br />
zur Panke oberhalb der Stadt, also <strong>in</strong> Richtung Ste<strong>in</strong>tor, gehabt haben. In der Frühen<br />
Neuzeit wurde dieser rückwärtige Teil der Grundstücke Berl<strong>in</strong>er Straße 5-15 häufig zur<br />
Entsorgung von Haus- und Gewerbemüll genutzt, wie zahlreiche Abfallgruben, u. a.<br />
mit Glaserabfall, belegen. Bauliche Strukturen haben unmittelbar an der Stadtmauer<br />
offenbar nicht bestanden.<br />
<strong>Bernau</strong> um 1620<br />
Östlicher Stadtmauerweg zwischen Ste<strong>in</strong>tor und Parkstraße<br />
(6. Bauabschnitt)<br />
Im Zuge des Neubaus e<strong>in</strong>es Regenwasserkanals mit Anb<strong>in</strong>dung der Hausanschlüsse<br />
war im Jahre 2004 im Bereich des 6. Bauabschnitts zwischen dem Ste<strong>in</strong>torplatz und<br />
der E<strong>in</strong>mündung Parkstraße e<strong>in</strong>e archäologische Baubegleitung entlang des Innenweges<br />
der Stadtmauer erforderlich. Für die Verlegung des Kanals musste e<strong>in</strong> Schacht<br />
von ca. 125 m Länge, 1,20 m Breite und 2,80 m-3,50 m Tiefe ausgehoben werden.<br />
Für den Wegebau wurde der Deckboden auf der gesamten Straßenbreite von etwa<br />
5 m um ca. 60 cm Tiefe abgetragen. Die Baumaßnahme griff <strong>in</strong> das Bodendenkmal<br />
„Mittelalterliche Stadtmauer e<strong>in</strong>schließlich Lughäuser“ e<strong>in</strong> und ermöglichte e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Genese des historischen Stadtkerns von <strong>Bernau</strong>. 71 Neben Grubenkomplexen<br />
wurden <strong>in</strong>sbesondere Baubefunde, Pflughorizonte und Kulturschichten<br />
gesichtet. So konnten die Reste von zwei spätmittelalterlichen und e<strong>in</strong>er urgeschichtlichen<br />
Kulturschicht erfasst werden [33].<br />
34<br />
Archäologische Dokumentation:<br />
- Östlicher Stadtmauerweg [2004]<br />
71 BLDAM-Grabungsbericht UBO 2003: 54<br />
(M. Escobedo + M. Pytlik/Fa. <strong>ABD</strong>-<strong>Dressler</strong>).