Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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177 BLDAM-Grabungskurzbericht UBO 2002: 61 vom<br />
30.09.2002 (M. Engel/Dr. Th. Urban & Partner)<br />
178 Westphal 2002, S. 65 (DAI-Labor-Nr.: C 13852;<br />
1253 WWK)<br />
179 BLDAM-Fundmeldung vom 4.6.1976<br />
(F<strong>in</strong>der: H. Smolny).<br />
anstehenden Boden s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>teilig zerbrochen, mürbe und durch eisenoxidhaltiges<br />
Grundwasser braun gefärbt. E<strong>in</strong>ige Scherben haben e<strong>in</strong>e grob geschlickerte Außenseite.<br />
Sie lassen sich allgeme<strong>in</strong> der Bronze- und vorrömischen Eisenzeit (ca. 1000-<br />
500 v. Chr.) zuweisen.<br />
E<strong>in</strong>e Baubegleitung des unmittelbar h<strong>in</strong>ter dem mittelalterlichen Stadttor gelegenen<br />
„Platz am Ste<strong>in</strong>tor“ im Jahre 2002 erbrachte unter zum Teil massiven neuzeitlichen<br />
Auffüllungen und Planierungen sowie Brandschuttschichten e<strong>in</strong>ige mittelalterliche<br />
Fundamente und Mauerzüge, e<strong>in</strong>e Schwellbalkenunterlage sowie verschiedene<br />
Pflasterungen. 177<br />
Hussitenstraße<br />
Während e<strong>in</strong>er Baubegleitung im Bereich Am Ste<strong>in</strong>tor / Hussitenstraße traten im<br />
Jahr 2002 mögliche Reste e<strong>in</strong>er Brückenkonstruktion auf, die laut dendrochronologischer<br />
Bestimmung e<strong>in</strong>es der Brückenhölzer auf das Jahr 1253 datiert werden kann. 178<br />
Bezieht man hierzu diese Datierung auf die vermutete Stadtgründung um 1230, führt<br />
uns diese Stadtbrücke vor dem Ste<strong>in</strong>tor <strong>in</strong> die erste Ausbauphase der sich entwickelnden<br />
Stadt <strong>Bernau</strong>. Immerh<strong>in</strong> bewegen wir uns hier noch rund 40 Jahre vor der Erstwähnung<br />
<strong>Bernau</strong>s im Jahre 1292 bzw. der Nennung als civitas im Jahre 1296. Diese<br />
spätmittelalterlichen Siedlungsnachweise werden zudem durch e<strong>in</strong>e während der<br />
Tiefbauar<strong>bei</strong>ten im Jahre 1976 nachgewiesene Brandschuttschicht <strong>in</strong> etwa 2,50 m<br />
Tiefe im Bereich Bahnhofstraße / Hussitenstraße vor dem Ste<strong>in</strong>tor bestätigt, aus<br />
der u. a. mehrere Keramikfunde e<strong>in</strong>es zur Hälfte wieder zusammensetzbaren, im<br />
Durchmesser 12 cm betragenden Henkelkruges aus harter Grauware stammen. 179<br />
Zudem fand man im näheren Umfeld dazu spätmittelalterliche Armbrustbolzen<br />
und Schusterwerkzeuge [125].<br />
Ebenfalls im Bereich Bahnhofstraße / Hussitenstraße wurden im Jahre 1992 <strong>bei</strong><br />
Schachtar<strong>bei</strong>ten für e<strong>in</strong>e Schmutzwasserleitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tiefe von ca. 1,20 m-2,00 m<br />
mehrere gut erhaltene Holzlagen, Bohlenwege und Bretterauflagen freigelegt, die<br />
im Mittelalter und <strong>in</strong> der Frühen Neuzeit angesichts der hier beg<strong>in</strong>nenden feuchten<br />
Pankeniederung e<strong>in</strong>en festeren Unterboden und Straßenland gewährten. E<strong>in</strong> regelmäßig<br />
angelegter Holzbohlenweg – konstruiert aus halbrunden Eichenbohlen mit<br />
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