Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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54 Wanzek 1995, 137-138; BLDAM-Grabungskurzbericht<br />
vom 16.01.1995 (B. Wanzek/ehemals Fa. GAD<br />
Berl<strong>in</strong>).<br />
[16] Längsschnitt durch<br />
den Stadtgraben<br />
Legende<br />
H = Holzbohlen/-planken<br />
1 = Geschiebesand<br />
2 = Fe<strong>in</strong>sand<br />
3 = humoser Sand<br />
4 = brauner Sand<br />
5 = mod. Schicht<br />
6 = gelb-brauner Lehm<br />
7 = mod. Schuttschicht<br />
8 = gelber Sand<br />
9 = mod. Ziegelbruch<br />
10 = mod. Schicht<br />
11 = braungrauer Lehm<br />
Abstand von 4 m zur Stadtmauer, so deutlich, dass die Lokalisierung des ersten<br />
Wallgrabens mit hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit auf dem Gelände des späteren Gebäudes<br />
Stadtpark 2 zu vermuten ist.<br />
Stadtgraben – Am Angergang, Klementstraße und Berl<strong>in</strong>er Straße 63-69<br />
E<strong>in</strong> Bauvorhaben im Quartier Berl<strong>in</strong>er Straße 63-69, Am Angergang und Klementstraße<br />
vor dem ehemaligen Berl<strong>in</strong>er Stadttor im Bereich des zugeschütteten Stadtgrabens<br />
bot im Jahre 1993 die Möglichkeit zur archäologischen Untersuchung im Bereich<br />
des mittelalterlichen Wall- und Grabensystems von <strong>Bernau</strong>. 54 Von sechs angelegten<br />
Geländeschnitten über <strong>in</strong>sgesamt ca. 92 m Länge und ca. 12 m Breite entlang der<br />
südlichen Seite der Berl<strong>in</strong>er Straße verlief <strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong> Schnitt über die gesamte<br />
verfüllte ehemalige Stadtgrabenbreite von ca. 12 m. Hierzu wurde e<strong>in</strong> Belegprofil<br />
angelegt [16]. Dieser Stadtgraben enthielt noch Reste e<strong>in</strong>er begrenzenden Holzkonstruktion<br />
über die gesamte Breite. Von dieser ehemaligen hölzernen Stadtgrabenbewehrung<br />
aus Eichenstämmen ließen sich noch e<strong>in</strong>ige Dendrodatierungen ermitteln:<br />
Die ältesten Eichenbohlen wiesen Fälldaten von 1425 und 1482 auf. In deren<br />
Zusammenhang wurden ausschließlich Keramikfragmente spätmittelalterlicher<br />
harter Grauware geborgen. Daneben wurden u. a. Terrakotta, Ste<strong>in</strong>gut, Ste<strong>in</strong>zeug,<br />
Tierknochen, Ledersohlen, e<strong>in</strong> Knochenkamm sowie Holz- und Holzkohlestückchen<br />
aufgelistet. Die jüngeren Fälldaten von 1792 und 1802 spiegeln die frühneuzeitliche<br />
Verfüllungsphase des Stadtgrabens wider. In den übrigen Untersuchungsschnitten<br />
fanden sich u. a. e<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>lage sowie Pfostengruben- und Grubenverfüllungen, die <strong>in</strong><br />
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