Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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Mühlenrechten usw. vermachte. H<strong>in</strong>tergrund dieser Klage waren wohl die stark<br />
geschmälerten E<strong>in</strong>künfte des Hospitals <strong>in</strong>folge des allgeme<strong>in</strong>en wirtschaftlichen<br />
Zusammenbruchs als Folge des 30jährigen Krieges. Der Wassermüller Franz Wilke<br />
hatte die Ützdorfer Mühle 1643 gekauft, die schon damals <strong>in</strong> schlechtem Zustand<br />
war, während <strong>bei</strong> der Verödung der Dörfer die Mahlgäste fehlten. Wilke konnte<br />
se<strong>in</strong>en Verpflichtungen den Stiftungen gegenüber nicht mehr nachkommen.<br />
Darum erstand im Kaufvertrag von 1662 der Besitzer von Prenden und Lanke, der<br />
Freiherr Otto Christoph von Sparr, die Wassermühle samt der Feldmark Ützdorf,<br />
Wiesen, Hölzungen, Viehzucht und allem anderen Zubehör mit der Übernahme<br />
der weitestgehenden Verpflichtungen.<br />
Die <strong>Bernau</strong>er Sterberegister, namentlich aus den schweren Pestjahren 1637 und<br />
1638, zeigen den Lebens- und Sterbensweg so vieler dort e<strong>in</strong>gesessener Bürger,<br />
die hier <strong>bei</strong>gesetzt wurden. Von 1699 bis <strong>in</strong> die Mitte des 19. Jahrhunderts diente<br />
die St.-Georgen-Kapelle den aus Frankreich vertriebenen Hugenotten als eigene Versammlungs-<br />
und Andachtsstätte. Am 16. März 1699 wurden durch e<strong>in</strong>e Verfügung<br />
des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. etwa 25 hugenottische Familien mit<br />
60<br />
[63] St.-Georgen-Hospital<br />
mit der am Anfang des<br />
15. Jahrhunderts errichteten<br />
St.-Georgen-Kapelle