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Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

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[27] Fundamentreste der<br />

Begrenzungs- und Wehrmauer<br />

der ehemaligen<br />

Zw<strong>in</strong>geranlage<br />

späte Mittelalter erlauben. Dokumente des Stadtarchivs legen jedoch nahe, dass es<br />

sich hier<strong>bei</strong> um e<strong>in</strong>e 1857 neu errichtete Begrenzungsmauer zwischen Straßenraum<br />

und dem nördlich anschließenden Gartengelände handelt. Für deren Fundamentierung<br />

sollte möglichst das Abrissmaterial der alten Vortormauer wieder verwendet<br />

werden. E<strong>in</strong>e bauhistorische Untersuchung durch D. Schumann ergab e<strong>in</strong>e Bestätigung<br />

der neuzeitlichen Errichtung, da diese Mauer [24, Befund 2] u. a. auf e<strong>in</strong>en<br />

Strebepfeiler des Ste<strong>in</strong>tores stößt und somit nach der spätgotischen Veränderung des<br />

Tores entstanden se<strong>in</strong> muss. Normalerweise unterscheiden sich Mörtelmischungen<br />

im 19. Jahrhundert gerade im Detail der Zuschlagstoffe und Körnigkeiten von älteren.<br />

Dennoch ist es vorstellbar, dass man sich 1857 ganz bewusst an den vorgegebenen<br />

mittelalterlichen Mörtel der benachbarten Mauer [24, Befund 1] annäherte. Da die<br />

E<strong>in</strong>griffstiefe nicht bis an die Fundamentsohle heranreichte, kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass das Mauerwerk <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er späteren Bauphase auf ältere Teile e<strong>in</strong>es<br />

spätmittelalterlich/frühneuzeitlichen Zw<strong>in</strong>gerfundaments aufgesetzt wurde.<br />

Bislang wurden 14 Dendroproben von der Hussitenstraße entnommen, deren dendrochronologische<br />

Auswertungen <strong>in</strong> Bezug auf das Fälldatum und Holzart durch<br />

das Deutsche Archäologische Institut (DAI) <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> – Herr Dr. U. Heußner – bereits<br />

vorliegen. Hier<strong>bei</strong> zeichnen sich zwei Schwerpunkte ab, die gezielt dokumentiert<br />

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