Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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3. Kirchen, Friedhöfe,<br />
Hospitäler und Kaland<br />
<strong>Bernau</strong> um 1620<br />
St.-Marien-Kirche<br />
Die heutige vierschiffige Backste<strong>in</strong>hallenkirche St.-Marien mit Chorumgang 78 ist<br />
aus e<strong>in</strong>em vermutlich spätromanischen, dann gotisch veränderten Feldste<strong>in</strong>bau<br />
hervorgegangen. 79 Spätestens ab 1296 bis zur Reformation war die <strong>Bernau</strong>er<br />
St.-Marien-Kirche Sitz e<strong>in</strong>es Propstes; das Patronat der Marienkirche übernahm<br />
der Rat der Stadt <strong>Bernau</strong> vom Markgrafen im Jahre 1545.<br />
Erster Kirchenbau mit zwei Bauphasen ca. 1250 - 1339<br />
Um ca. 1250 entstand der erste massive Kirchenbau <strong>in</strong> <strong>Bernau</strong>: Hier<strong>bei</strong> wird es<br />
sich um e<strong>in</strong> basilikales Gebäude, ähnlich denen von Altlandsberg und Strausberg<br />
gehandelt haben. Dieser erste Kirchenbau wurde um 1300 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 2. Bauphase<br />
mittels e<strong>in</strong>es breiteren Mittelschiffes und e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>schiffigen gewölbten Chores<br />
mit polygonalem Abschluss verändert. E<strong>in</strong>en Endpunkt dieser Bauphase könnte<br />
die überlieferte Altarweihe von 1339 markieren.<br />
Die <strong>in</strong> mehreren Bauphasen errichtete Kirchenhalle verfügt über e<strong>in</strong> Grundschema<br />
von vier Jochen mit zweijochigem, polygonal geschlossenem Hallenumgangschor.<br />
Von der dreischiffigen Feldste<strong>in</strong>basilika mit Westquerturm und unbekanntem<br />
Chorabschluss als Vorgängerbau aus dem 2. Viertel bzw. um die Mitte des 13. Jahrhunderts<br />
ist nur noch die Ostwand des 1838/39 abgetragenen Turms mit den<br />
44<br />
Archäologische Dokumentation:<br />
- St.-Marien-Kirche [1992]<br />
- Kirchgasse [1997]<br />
- Friedhof [1999]<br />
78 Friske 2000, 70 f. Anm. 281.<br />
Gesamtlänge (ohne Turm): 54,50 m, Gesamtbreite:<br />
30,30 m, Feldste<strong>in</strong>mauerwerk: 16 m hoch; Gewölbehöhen:<br />
Mittelschiff 15,25 m, Seitenschiffe ca. 13 m.<br />
79 Plate 2005, Kap. 3.1; Im Folgenden bes. Friske 2000,<br />
69 ff.