Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

158 Dieses Eckhaus ist den alten Bernauern als
Bubahaus bekannt, da hier bis vor dem Abriss ein
Gemüseladen untergebracht war, welcher der Bernauer
Legende Buba gehörte.
[96-97] Historische und
heutige, zurückgesetzte
Bauflucht, hier: Ansicht der
Eckbebauung Berliner Straße
46 / Tuchmacherstraße 1,
historische Aufnahme
zwischen 1930-1940
Gruben mit unregelmäßiger Form dienten vermutlich zur Entnahme von Sedimenten
und anschließender Aufnahme von Vorräten oder Abfällen. Einige wenige kasten- und
wannenförmige Gruben stehen wohl mit einer lokalen Eisenverhüttung in Zusammenhang.
Deren Füllung aus holzkohlehaltigem Sand, Holzkohleschichten, gebranntem
Lehm sowie Schlacken spricht für Schmiedegruben. Einen weiteren Hinweis auf
Eisenverhüttung liefert ein großer Raseneisenerzbrocken [95].
Die frühneuzeitliche Nutzungsperiode wird durch eine Kulturschicht repräsentiert,
deren Keramik in Form von harter Grauware, bleiglasierter heller Irdenware, Sgrafitto-
Keramik (Verzierungen mittels Kratztechnik) und Malhornware (Verzierung mittels
Maltechnik) eine Datierung in das 15.-18. Jahrhundert erlaubt.
Die Flucht der Altbebauungsfront war der heutigen um etwa 3 m vorgesetzt, deren
Reste in Form von Fundamenten, aufgehendem Mauerwerk und Quermauern zutage
kamen [96-97]. Auf Höhe des heutigen Wohnhauses Tuchmacherstraße 2 befand sich
die Außenfront der Unterkellerung des ehemaligen Eckhauses Berliner Straße 42. 158
Die in Zweischalenbauweise errichtete Mauer war in einem Läufer-Binder-Verband
gesetzt und mit Kalkmörtel verfugt worden.
Die Neue Straße, die erst in den 1980er Jahren angelegt wurde, verläuft durch die vormaligen
Wohnparzellen. Hinter den Wohnhäusern erstreckten sich Anbauten in Form
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