Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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Wege- oder Befestigungsschichten. Darunter lagen zwei hochmittelalterliche Kulturschichten.<br />
Ab 1,20 m Tiefe folgten e<strong>in</strong>e Kulturschicht mit wenig Keramik, Tierknochen,<br />
Holzkohle und e<strong>in</strong> Pfostenloch für e<strong>in</strong>en vierkantigen vergangenen Pfosten als e<strong>in</strong>ziger<br />
Nachweis e<strong>in</strong>er Baustruktur. Über dem anstehenden Boden befand sich e<strong>in</strong>e<br />
schwarzbraune Kulturschicht mit Holzkohle und Asche. Sie enthielt sehr viel Keramik<br />
und Tierknochen, hier<strong>bei</strong> handelt es sich möglicherweise um den Boden e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en<br />
abgebrannten Hauses [123-124]. Das Gelände war entweder seit dem Mittelalter<br />
weitgehend unbebaut oder der Grabungsschnitt liegt schon im ehemaligen H<strong>in</strong>terhausbereich,<br />
<strong>in</strong> dem ke<strong>in</strong>e tieferen Erde<strong>in</strong>griffe stattgefunden haben.<br />
Die aufgelesene mittelalterliche Keramik ist ausschließlich hart gebrannte hell- und<br />
dunkelgraue Irdenware, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall ist e<strong>in</strong> Bauchumbruch (dickste Stelle bzw. größter<br />
Gefäßumfang ) mit gekreuzten Kerbstrichen verziert. Ca. 15 besonders hellgraue<br />
Scherben gehören zu e<strong>in</strong>em Kugeltopf mit gurtfurchenverziertem Hals. Da sich unter<br />
dem genannten Material ke<strong>in</strong>e glasierte oder rottonige Ware bef<strong>in</strong>det, dürfte der<br />
Fund <strong>in</strong>s 12./13. Jahrhundert zu setzen se<strong>in</strong>. Die unverzierten Scherben aus dem<br />
108<br />
[123] Ste<strong>in</strong>torplatz mit<br />
Zierbrunnen<br />
[124] Mittelalterliche<br />
Schichten am Ste<strong>in</strong>torplatz