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Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

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2. Stadtbefestigung<br />

Stadtmauer<br />

In die Zeit der Ersterwähnung der Civitas Ende des 13. Jahrhunderts bzw. m<strong>in</strong>destens<br />

vor 1340 fiel wohl auch der Bau der Stadtmauer aus Feldste<strong>in</strong>en [13]. Im Verlauf des<br />

15. Jahrhunderts wurden an der Mauer repräsentative Anbauten <strong>in</strong> Backste<strong>in</strong>, wie<br />

das Ste<strong>in</strong>tor, vorgenommen. In der Mark Brandenburg zählt <strong>Bernau</strong> zu den wenigen<br />

Städten mit e<strong>in</strong>er noch weitgehend vollständig erhaltenen spätmittelalterlichen<br />

Stadtmauer mit <strong>in</strong>nerem Stadtmauerweg von über 1.400 m Länge, ursprünglich<br />

7-8 m Höhe und 5 m durchschnittlicher Breite, mehreren Lughäusern, Wehrgängen,<br />

zwei Wehrtürmen (Pulverturm und Hungerturm), Wohnhäusern (Kantor- und<br />

Henkerhaus) und Stadttor (Ste<strong>in</strong>tor). Nicht mehr erhalten s<strong>in</strong>d das ehemalige<br />

Mühlentor im Norden sowie das Berl<strong>in</strong>er Tor im Westen, wo<strong>bei</strong> <strong>bei</strong>de jedoch archäologisch<br />

nachgewiesen werden konnten. Laut der bekannten Wernicke-Chronik<br />

war die Stadtmauer mit „… 4 halbrunden und 38 viereckigen, zusammen also 42 …<br />

Mauerthürme …“ 48 ausgeführt worden, von denen heute noch 32 existieren. Die<br />

Errichtung der mit 42 Lughäusern, drei Toren, zwei Rundtürmen aufwendig konstruierten<br />

und 8 m hohen Feldste<strong>in</strong>mauern begann vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts<br />

und trotzte Anfang des 15. Jahrhunderts den Angriffen e<strong>in</strong>es Heeres unter<br />

Führung der Quitzows sowie der Belagerung durch die Hussiten im Jahr 1432.<br />

Durch das umfangreiche Sanierungsprogramm an Stadtmauer und Stadtmauerweg<br />

(wo<strong>bei</strong> der Mauerweg <strong>in</strong> sechs Teilbauabschnitte gegliedert wurde) konnten<br />

die meisten der Mauertürme bzw. Lughäuser mit den dazwischen bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Stadtmauerabschnitten im Bestand und gegen Abreißen nach außen gesichert,<br />

Fundamente verstärkt, schadhaftes Backste<strong>in</strong>mauerwerk erneuert und Naturste<strong>in</strong>mauerwerk<br />

ergänzt werden. Zudem wurden e<strong>in</strong>ige Abschnitte des Wehrganges<br />

durch erneuerte Gewölbekappen und Holzboden sowie durch völlig überar<strong>bei</strong>tete<br />

Holzkonstruktionen und neu gedeckte Dächer wieder begehbar hergerichtet.<br />

18<br />

48 Jerchel/Seeger 1939, S. 62 f. mit e<strong>in</strong>er zeichnerischen<br />

Abwicklung der umlaufenden Stadtmauer von<br />

1939; Wernicke 1992; Plate 2005, Kap. 1; Friske 2000,<br />

68 Anm. 269.<br />

[13] Stadtmauer mit e<strong>in</strong>em<br />

sogenannten Lug-, Wieck-<br />

oder Weichhaus als Teil des<br />

Verteidigungssystems der<br />

Stadt

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