Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

versiegte die Ausfuhr nach 1775 drastisch, im Jahre 1787 gab es in ganz Bernau nur
noch 8 Brauhäuser.
Im Zuge des Sparkassen-Neubaus in der Brauerstraße 16-18 konnte hier eine mittelalterliche
Stadtparzelle mit einem Feldsteinkeller archäologisch festgestellt werden. 164
Der etwa 4,60 m x 5,30 m große Keller war aus unbehauenen, in Mörtel gesetzten
Feldsteinen errichtet worden. Anhand des Wandaufbaus und der unterschiedlichen
Fußbodenbefestigung lassen sich zwei Bauphasen ablesen. Der ältere, etwa 4,60 m
x 4,30 m messende Kellerteil im Norden war in der ersten mittelalterlichen Phase mit
quadratischen Ziegelplatten ausgelegt. Eine mittig angeordnete Aussparung diente
der Sickerwasserableitung, die später verfüllt wurde. Das ehemalige traufständige
Haus besaß eine Giebelwand mit einer in Ziegelsteinen eingefassten Wandnische
mit bogenförmigem Abschluss. An den Längswänden befanden sich Ansätze eines
jüngeren Deckentonnengewölbes. Die hofseitige Ostkellerwand enthielt mehrere
zugemauerte Schlitzfenster. Der Zugang erfolgte einst über eine Treppe oder kleine
gebogene Rampe im Süden, da sich an der abgebrochenen Südkellerwand noch ein
über das ehemalige Fußbodenniveau herausragender Fundamentstein befand. Der
jüngere, tonnengewölbte Keller wurde nach dem Abriss der älteren Südkellerwand
sowie nach der Verlängerung der West- und Ostlängswand mit einem Zugang im
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164 Kersting 1997, 163-165; Kellerkataster 2006.
[114] Umgesetztes
Kellergewölbe unter dem
Sparkassen-Neubau