Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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88 Friske 2000, 79f. 85f.<br />
Das Chorgestühl ist vom Anfang des 16. Jahrhunderts,<br />
der Bürgermeisterstuhl vom Ende des 16. Jahrhunderts,<br />
der Diakonatsstuhl vom Anfang des 17. Jahrhunderts<br />
sowie zwei überdachte E<strong>in</strong>zelgestühle als Patronatslogen<br />
der Dorfkirchen stammen von 1617.<br />
[50] Kirchengrundriss<br />
nach Hegergott 1932<br />
mit E<strong>in</strong>tragungen von<br />
Untersuchungsschnitten<br />
der Notbergung und<br />
Sondagen, B. Eccarius,<br />
1992<br />
(13./14. Jahrhundert); e<strong>in</strong>e zweite, hölzerne Taufe aus dem Jahre 1606 mit e<strong>in</strong>em<br />
zugehörigen, immerh<strong>in</strong> 2,86 m hohen Taufdeckel; die Kanzel am nördlichen Pfeiler<br />
des Chore<strong>in</strong>gangs von 1609 mit späteren spätgotischen Figuren am Korb sowie an<br />
der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs e<strong>in</strong> wohl im 15. Jahrhundert geschaffenes<br />
Ölbergrelief aus Sandste<strong>in</strong> (1,40 m x 1,10 m). Auch nach der E<strong>in</strong>führung der Reformation<br />
kamen etliche Neuanschaffungen wie die gemauerten und hölzernen Emporen<br />
mit 75 Bildern und Kirchengestühl h<strong>in</strong>zu. Das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en ältesten Teilen noch im<br />
16. Jahrhundert entstandene Kirchengestühl lässt auf soziale Abstufungen schließen:<br />
Es s<strong>in</strong>d Nummern vergeben, bestimmte Sitzplätze s<strong>in</strong>d mit Leder überzogen bzw. von<br />
unterschiedlicher Qualität, und e<strong>in</strong>ige Plätze konnte oder musste man pachten. 88<br />
Architektonisch ist der gesamte Innenraum <strong>in</strong> den unterschiedlichsten Formen<br />
überwölbt. Das Mittel- und Südseitenschiff sowie die nördlichen Seitenschiffe werden<br />
netzartig von Sterngewölben überspannt; der Chor sowie der Umgang s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen<br />
mit e<strong>in</strong>fachen Kreuzrippengewölben überdeckt. Die Schluss- und Konsolste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d<br />
figürlich bzw. ornamental aus gebranntem Ton, die Pfeiler und Gewölbe h<strong>in</strong>gegen<br />
farbig gestaltet. Während sich die ältesten polychromen Detailformen noch <strong>in</strong> die<br />
Zeit zwischen 1400 bis 1425 datieren lassen, vermittelt der größte Kirchenteil die<br />
Farbigkeit aus der Zeit der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert.<br />
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