Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

49 Wanzek, 1993/94, 137.
50 Wanzek, 1994/94, 138.
[14] Rekonstruierte
Wallanlage
Stadtgraben und Wallanlage
Die mittelalterliche Befestigung von Bernau bestand aus der umlaufenden Stadtmauer
mit dem Mühlen-, Stein- und Berliner Tor, den Türmen und Weichhäusern
sowie dem zusätzlich im Norden, Westen und Osten vorgelagerten mehrfachen Wallund
Grabensystem. Besonders nördlich der St.-Marien-Kirche zwischen der Park- und
Mühlenstraße zeichnen sich noch vier Wälle (Mauer-, Kirchhofs-, Jungfern- und Hoher
Wall) mit drei ehemaligen Wassergräben ab. Im Westen zwischen der Mühlen- und
Berliner Straße verläuft noch ein Stadtgraben zwischen dem Kalands- und Berliner
Wall sowie dem Schützenwall. Somit befand sich nördlich der St.-Marien-Kirche der
am aufwendigsten geschützte Bereich Bernaus. 49 Da im Süden die schwer passierbaren
sumpfigen Panke-Niederungen natürlichen Schutz boten, wurde hier auf
die aufwendige dreifache Wallgrabenanlage verzichtet. Man beschränkte sich auf
eine einfache Stadtmauer mit Graben. Teile dieses Grabens kamen bei einer Baubegleitung
zu Tage, und die gewonnenen Dendrodaten einiger der darin enthaltenen
Hölzer erbrachten Fälldaten aus den Jahren 1425, 1482, 1792 und 1802. 50 Von der
Sohle der Wälle bis zur Mauerkrone betrug der Höhenunterschied einst etwa 14 m.
Im Jahre 1598 wurden die Wälle am Mühlentor abgetragen und der Alte Friedhof
angelegt. Erst im Jahre 1848 begann die eigentliche Abtragung der Wälle, die heute
nur noch an der Nordseite erhalten sind und nun Parkcharakter tragen [14].
Bernau um 1620
Stadtpark
Archäologische Dokumentation:
- Stadtpark 2 [2007]
- Am Angergang, Klementstraße,
Berliner Straße 63-69 [1993]
Die Herausnahme des Kellerbereichs während des Gebäudeabbruchs Stadtpark 2,
einem Nachkriegsnotbau mit schweren Bauschäden, erfolgte unter einer baube-
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