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Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

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166 BLDAM-Grabungskurzbericht BAO 1995: BAR 1456<br />

(H. Kretzschmann/ehemals Fa. Strackenbrock & Urban)<br />

167 BLDAM-Grabungskurzbericht (B. Wittkopp)<br />

Das etwa 2,68 m lange und 55 cm hohe Boot wurde <strong>in</strong> Plankenbauweise hergestellt,<br />

wo<strong>bei</strong> Teile der Holzwand nur noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verkohlten Zustand erhalten waren. Aus<br />

der Bootse<strong>in</strong>füllung wurden Keramik der harten Grauware, Eisenteile, bear<strong>bei</strong>tete<br />

Knochen, Brandlehm, Fischschuppen und -flossen sowie e<strong>in</strong>e grün glasierte Kle<strong>in</strong>plastik<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Pferdchens bzw. Hündchens ohne Kopf geborgen. E<strong>in</strong>ige der<br />

Eisengegenstände befanden sich direkt an der Bootswand und <strong>in</strong>nerhalb der harzartigen<br />

Masse im Boots<strong>in</strong>neren und s<strong>in</strong>d als Konstruktionsteile anzusprechen. Im<br />

Befundumfeld des Bootes schloss sich e<strong>in</strong>e Holzpfostenstruktur an, die als Anlegesteg<br />

im Uferbereich gedeutet werden könnte [115].<br />

Im nördlichen Abschnitt der Bürgermeisterstraße zwischen dem Marktplatz und der<br />

E<strong>in</strong>mündung zur Grünstraße wurde im Jahre 1997 e<strong>in</strong>e spätmittelalterliche, unbefestigte<br />

Oberfläche mit e<strong>in</strong>zelnen Gruben – vorrangig Haushalts- und Abfallgruben<br />

– dokumentiert.<br />

Bürgermeisterstraße 4<br />

Der Umbau des Fachwerkhauses zum „Haus des Gastes“ auf dem Grundstück Bürgermeisterstraße<br />

4 im Jahre 1997 erbrachte <strong>in</strong> den untersuchten Streifenfundamenten<br />

auf <strong>in</strong>sgesamt 61 m Länge nur frühneuzeitliche Auffüllungen und gestörte Feldste<strong>in</strong>fundamente,<br />

die die mittelalterlichen Hofniveaus überlagerten. 166 E<strong>in</strong>e mittelalterliche<br />

Bebauung war hier nicht mehr nachzuweisen, zudem ist das Fundaufkommen<br />

als nur sehr ger<strong>in</strong>g zu werten.<br />

Bürgermeisterstraße 6<br />

Im Vorfeld der Lückenbebauung im Jahre 1995 wurden 6 Sondagen <strong>in</strong> der Bürgermeisterstraße<br />

6 angelegt. 167 Wie durch die anschließende Untersuchung im Jahre<br />

1996 bestätigt wurde, befanden sich im Norden und Nordwesten des Grundstücks<br />

zu DDR-Zeiten abgerissene und mit rezentem Schutt verfüllte Gewölbekeller. Die<br />

nicht unterkellerten Hof- und Torbereiche enthielten noch ungestörte mittelalterliche<br />

Stratigrafien (Schichtungen). Diese bargen an e<strong>in</strong>er Fundstelle konzentriert<br />

etwa 20 Eisenschlackestücke – so genannte Luppe – , was auf e<strong>in</strong>e örtliche Eisen-<br />

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