Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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123 BLDAM-Grabungsbericht UBO 1999-579<br />
(M. Roeder/ehemals Fa. GAD). Der Fundamentschacht<br />
war <strong>in</strong> etwa quadratisch und wies e<strong>in</strong>e Fläche von<br />
etwa 35 qm auf.<br />
[70] Blick vom Kirchturm der<br />
St.-Marien-Kirche auf das<br />
Rathaus aus dem Jahre 1805<br />
im Stil des Klassizismus<br />
[71] Fundamente e<strong>in</strong>es der<br />
<strong>in</strong>sgesamt vier Vorgängerbauten<br />
des Rathauses unter<br />
dem heutigen Marktplatz<br />
wurden [71]. 123 E<strong>in</strong> Teil der freigelegten Mauerreste war aufgrund des verwendeten<br />
Zementmörtels und -verputzes modern und kann als Keller oder gar als Fäkaliengrube<br />
<strong>in</strong>terpretiert werden. Zudem folgt die parallele Ausrichtung der Mauern dem heutigen<br />
Rathausbau. Interessanter h<strong>in</strong>gegen lassen sich die älteren Fundamente deuten,<br />
die zwar ebenfalls der Rathausausrichtung folgen, jedoch <strong>in</strong> Naturste<strong>in</strong> und Ziegelbruch<br />
im Verbund mit Kalkmörtel aufgemauert waren. E<strong>in</strong> dokumentierter Fundamentstreifen<br />
verlief unter der Rathausrückwand und war <strong>in</strong> diese <strong>in</strong>tegriert. Hier<strong>bei</strong><br />
handelt es sich um e<strong>in</strong>e Verstärkung für e<strong>in</strong>en Stützpfeiler. Im Rathaus<strong>in</strong>neren bef<strong>in</strong>det<br />
sich das Pfeilerpendant, das hier noch Ansätze e<strong>in</strong>es alten Kreuzrippengewölbes<br />
erkennen lässt. Weitere Fundamentreste lagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abstand von ca. 4,75 m von<br />
der Rathausrückwand entfernt und waren ebenfalls parallel zu dieser ausgerichtet.<br />
Alle älteren Fundamentreste gründen ausschließlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mittelalterlichen Kulturschicht<br />
mit entsprechend harter Grauware. Da die Breite des alten und neuen Rathauses<br />
<strong>in</strong> etwa gleich ist, können die freigelegten älteren Fundamentreste entweder<br />
als Bauteile der Marktmeisterei oder als Überdachung des E<strong>in</strong>gangsgebäudes zum<br />
Ratskeller <strong>in</strong>terpretiert werden.<br />
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